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Ungarn: Gefängnisstrafe für zwei Top-Manager nach Schlamm-Katastrophe


Zehn Tote und Hunderte Verletzte
Haftstrafe für zwei Top-Manager nach Schlamm-Katastrophe

Von dpa
04.02.2019Lesedauer: 1 Min.
Aufräumarbeiten in Ungarn: Der Chemieunfall war eine der schlimmsten Umweltkatastrophen in dem Land. Acht Menschen starben.Vergrößern des Bildes
Aufräumarbeiten in Ungarn: Der Chemieunfall war eine der schlimmsten Umweltkatastrophen in dem Land. Acht Menschen starben. (Quelle: Aaron Taylor/dpa)

Die Rotschlamm-Katastrophe in Ungarn hat für den Verursacher nun doch Konsequenzen: Zwei Top-Manager müssen ins Gefängnis – zunächst waren sie freigesprochen worden.

Als Verantwortliche für eine Schlamm-Katastrophe mit zehn Toten und 200 Verletzten hat ein Gericht in der westungarischen Stadt Györ zwei Top-Manager zu Gefängnisstrafen verurteilt. Der ehemalige Generaldirektor des Aluminiumherstellers MAL erhielt zweieinhalb, sein damaliger technischer Stellvertreter zwei Jahre. Die Urteile vom Montag sind noch nicht rechtskräftig.

Im Oktober 2010 war aus einem geborstenen Speicherbecken der MAL eine laugen- und schwermetallhaltige Brühe ausgetreten. Sie hatte die westungarische Ortschaft Kolontar und zwei weitere Dörfer getroffen.

Der sogenannte Rotschlamm fällt bei der Aluminiumherstellung an. Bei der Katastrophe kamen zehn Menschen ums Leben, 200 weitere erlitten Verletzungen, darunter schwere Verätzungen. Mehr als 300 Häuser wurden zerstört, 800 Hektar Ackerland und mehrere Gewässer verseucht.

Manager wurden im ersten Prozess freigesprochen

In dem Verfahren waren 15 ehemalige MAL-Direktoren und -Manager angeklagt. Sechs von ihnen erhielten Bewährungsstrafen, einer eine Geldstrafe und einer eine Verwarnung. Fünf Angeklagte wurden freigesprochen.


In einem ersten Prozess in der westungarischen Stadt Veszprem waren 2016 alle 15 Ex-Manager freigesprochen worden. Dies hatte damals in der Öffentlichkeit für Irritationen gesorgt. Ein Jahr später hob das Berufungsgericht in Györ die Urteile auf und ordnete ein neues Verfahren an.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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