Sturz in 100 Meter tiefes Loch Spanien bangt weiter um Kind in Brunnenschacht
Spanische Rettungskräfte sind einem pausenlosen Einsatz um den zweijährigen Julen aus einem Brunnenschacht zu retten. Die Arbeiten sind schwierig – der Schacht ist nur 25 Zentimeter breit.
Der Vater des in einem 110 Meter tiefen Brunnenschacht in Spanien verschollenen Jungen hat sich am Mittwoch bei allen Helfern bedankt, die unermüdlich nach dem Zweijährigen suchen. Zahlreiche Rettungskräfte, darunter vor allem die Feuerwehr, seien pausenlos im Einsatz, um das Kind in dem nur 25 Zentimeter breiten Schacht zu finden, sagte José Roselló vor Journalisten. Er bedankte sich auch bei den Psychologen, die die Angehörigen betreuten.
Der arbeitslose Marktverkäufer wirkte gefasst – nachdem er am Dienstag noch weinend die Behörden beschimpft hatte, nicht genügend Mittel für die Rettung des kleinen Julen zur Verfügung zu stellen. Er und seine Frau Victoria seien "am Boden zerstört", sagte der Vater. Aber sie gäben die Hoffnung nicht auf, dass Julen lebend geborgen werde.
Bereits der zweite Schicksalsschlag für das Paar
Das Paar war bereits im Mai 2017 vom Schicksal hart getroffen worden: Bei einem Strandspaziergang starb damals Julens älterer Bruder Oliver (3) an einem Herzversagen. "Wir haben einen Engel, der uns helfen wird, so dass mein Sohn so schnell wie möglich dort herauskommt", sagte der Mann.
Julen soll am Sonntag bei einem Ausflug mit seiner Familie in der Gemeinde Totalán in der Provinz Málaga in das Loch gefallen sein. Bei Kameraaufnahmen wurde in dem vermutlich illegal angelegten Schacht eine Tüte mit Süßigkeiten entdeckt, die der Junge bei sich gehabt hatte. Allerdings verhinderte lose Erde zunächst den Versuch, mit der Kamera tiefer vorzudringen. Nun wurden zudem Haare gefunden, die den spanischen Behörden zufolge von dem Jungen stammen.
- Nachrichtenagentur dpa