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Kachelmann: Hurrikane und Taifune – Wenn sie nur nicht so langsam wären!


Meinung
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Kachelmanns Donnerwetter
Hurrikane und Taifune: Wenn sie nur nicht so langsam wären!

MeinungEine Kolumne von Jörg Kachelmann

Aktualisiert am 13.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Die Verwüstungen nach einem Taifun in Tacloban auf den Philippinen.Vergrößern des Bildes
Die Verwüstungen nach einem Taifun in Tacloban auf den Philippinen. (Quelle: CTK Photo/Tereza Supova/dpa)

In Florida wird morgen Florence erwartet und auf den Philippinen Mangkhut. Unser Kolumnist und Wetterexperte Jörg Kachelmann erklärt, warum Wirbelstürme nicht rasen und was sie so gefährlich macht.

Wenn Medien ganz besonders wollen, dass ein Artikel geklickt wird, schreiben Sie, dass ein "Hurrikan auf die US-Küste zurast". Das ist natürlich völliger Blödsinn, tropische Wirbelstürme bewegen sich meist etwa nur mit fünf bis 25 km/h – und genau das ist das Problem.

Es ist nicht unbedingt die einfache Bauart der Häuser, die sie während eines Taifuns anderswo zusammenfallen lässt. Es ist das Problem, dass alles immer so verdammt langsam und dadurch so elend lange geht. Eine schnelle 200er-Böe hält ein Haus schon mal aus, stundenlange Böen und dann nach Durchgang des Auges auch noch genau von der entgegengesetzten Richtung ist eine andere Sache.


Sie sehen an den Satellitenfilmen der beiden stärksten Wirbelstürme, wie zäh das alles vorangeht. Je nach Tageszeit können Sie sich das normale Satellitenbild oder das Infrarot-Satellitenbild ansehen:

  • Florence (bei Tageslicht)
  • Infrarotbild (Tag und Nacht)

Für Mangkhut bei den Philippinen gilt das ebenso:

  • Infrarotbild (Tag und Nacht)
  • Tageslichtbild (wenn bei uns Nacht und Morgen ist)

Das noch größere Problem der Langsamkeit sind die gigantischen Regenmengen. Es gießt wie aus Kübeln, was schon schlimm genug ist, aber eben nicht nur Stunden, sondern tagelang, weil die Dinger so langsam ziehen – In Berlin fallen in einem Jahr knapp 600 Millimeter oder Liter pro Quadratmeter Regen. Das sind die erwarteten Regenmengen in den von Florence und Mangkhut betroffenen Gebieten zum Vergleich.

Florence:

Mangkhut:

Wenn das bei uns passierte, wäre auch alles Landunter und nichts würde mehr gehen. So wird es auch in den betroffenen Gebieten sein: Die größte Gefahr ist nicht der Wind, sondern das Wasser. Wir werden leider in den nächsten Tagen viel darüber lesen.

Jörg Kachelmann ist Meteorologe und Unternehmer. Er arbeitet seit vielen Jahren als Wetterexperte für das Fernsehen. Zudem hat er seine eigenen Wetterdienste gegründet. Seit 2015 ist er Chef der Wetterplattform kachelmannwetter.com.

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