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Rekordwinter in den USA: Eisbrecher kapitulieren auf den Großen Seen


Rekordwinter in den USA
Eisbrecher kapitulieren auf den Großen Seen

Von t-online, ap
16.02.2014Lesedauer: 2 Min.
Eisbrecher auf dem St. Marys River, der den Superior und Huron See miteinander verbindet.Vergrößern des Bildes
Eisbrecher auf dem St. Marys River, der den Superior und Huron See miteinander verbindet. (Quelle: ap-bilder)
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Der Winter hält vor allem den Norden der USA seit Wochen fest im Griff. Die Temperaturen liegen seit Anfang des Jahres fast durchgehend im Dauerfrostbereich, Schnee türmt sich vor allem im Gebiet der Großen Seen meterhoch. Das Eis ist mittlerweile so dick geworden, dass die Eisbrecher kapitulieren müssen.

Von der Brücke des Eisbrechers "Mackinaw" sieht der nördliche Huron-See derzeit aus wie ein endloses Eisfeld, auf dem sich findlingsgroße Schollen aus gefrorenem Wasser auftürmen. Die Region der Großen Seen an der Grenze zwischen den USA und Kanada erlebt im Moment einen der härtesten Winter seit Menschengedenken. Nahezu die gesamte Fläche des gigantischen Süßwasserreservoirs der fünf Seen - Erie, Huron, Michigan, Ontario und Oberer See - sind zugefroren - und erfordern die Dienste der Eisbrecher. Die Fläche ist gigantisch - sie entspricht zwei Dritteln der Bundesrepublik.

Zuletzt gab es eine ähnliche Situation vor 20 Jahren, da waren rund 94 Prozent der Wasseroberfläche der Seen zugefroren. Jetzt sind es 88 Prozent. Neun Eisbrecher sind jedes Jahr unterwegs, um die wichtigsten Wasserstraßen für die Versorgung freizuhalten. Vor allem Heizöl, Salz, Kohle und Erz werden über die gigantischen Seen verschifft, die ein Fünftel der Weltsüßwasserreserven bereithalten.

Knapp 1,50 Meter Schnee in sechs Wochen

Meteorologe George Leshkevich sagt: "Das arktische Tief kam, und es bleibt." Solange die Wasserflächen offen sind, versinken normalerweise die Städte an der Südküste der Seen in den Schneemassen. Dann saugt sich die Luft über den Seen mit verdunstendem Wasser voll.

Der Niederschlag fällt über dem kälteren Land als Schnee. In Buffalo am Eriesee fielen im Januar 110 Zentimeter. Seit der Erie komplett zugefroren ist, hat sich die Schneemenge verringert, weil kein Wasser mehr verdunstet. So fielen im Februar bisher nur 33 Zentimeter.

"Die Mannschaft ist völlig fertig"

Das Eis ist tragfähig, und Motorschlittenfahrer lieben es ebenso wie Hobbyfotografen und Eisangler. Etwa 35.000 Menschen haben sich bereits auf den Fußweg über den Oberen See gemacht, um ungewöhnliche Eisformationen zu besichtigen. Dieses Jahr kreiert der Frost mit immer neuem Raureif eine bizarre Welt von Höhlen mit Decken, an denen Lüster zu hängen scheinen. "Das zu sehen, ist wohl eine einmalige Erfahrung im Leben", sagt Besucher Bob Krumenaker.

Für die Besatzungen der Eisbrecher bedeutet der harte Winter viel Arbeit. Die "Mackinaw" war seit dem 16. Dezember bis zum 8. Februar ununterbrochen im Einsatz, jetzt ist Zeit für eine Pause. "Die Mannschaft ist völlig fertig", sagt Schiffskapitän Michael Davanzo im Heimathafen Cheboygan am nördlichen Ende des Huronsees. Der 35-Jährige ist seit zwölf Jahren auf den Seen im Dienst. So einen Winter wie diesen hat er noch nicht erlebt.

Warten auf Tauwetter wird wohl noch lange dauern

Noch Ende Januar hat die "Mackinaw" einem Frachtschiff die Passage durch den Fluss ermöglicht, und die Vibrationen an Bord fühlten sich an "wie ein 16 Stunden langes Erdbeben". So beschreibt es der Unteroffizier Ryan Alderman.

Bis Ende März wird es voraussichtlich dauern, bis die "Mackinaw" im Tauwetter die Wasserstraßen wieder schiffbar machen wird, damit Erz und Kohle aus Kanada wieder ihren gewohnten Seeweg in die USA finden werden.

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