Frost und Schnee Deutschland bibbert sich durch den Herbst
Wie erwartet wurde Deutschland nun von der polaren Kaltluft überflutet. Im ganzen Land sind die Temperaturen deutlich zurückgegangen und liegen am unteren Ende der für diese Jahreszeit normalen Werte, erklärte Unwetterexperte Andreas Wagner von der Meteomedia Unwetterzentrale gegenüber wetter.info. Vor Sonntag wird sich an der empfindlich kalten Großwetterlage kaum etwas ändern.
Im Ruhrgebiet in Bochum-Sunden registrierten die Messgeräte der Meteorologen am Mittwochmorgen minus 8,6 Grad. Doch das war kein Einzelfall: Auch im Münsterland und im Südwesten von Nordrhein-Westfalen wurde es am Erdboden minus fünf Grad kalt.
Nur die Küsten bleiben vom Frost verschont
Neben Bodenfrost gab es auch den ersten verbreiteten Luftfrost in Deutschland. Nahezu landesweit, mit Ausnahme der unmittelbaren Küstenregionen wurde es frostig. Die Spanne reichte von minus 15 Grad auf der 2960 Meter hohen Zugspitze über minus drei Grad in Bochum und null Grad in Oberfranken. Milder war es nur auf den Inseln in der Nordsee oder direkt an der Küste bei Seewind: Der Tiefstwert auf der Insel Helgoland lag bei plus sechs Grad und in Zinnowitz auf Usedom bei 5,5 Grad.
Wetterdienst Meteomedia
Wolken schützen vor Auskühlung
Generell war es in der vergangenen Nacht in der Südwesthälfte am kältesten. Dies begründet Andreas Wagner mit der fehlenden Wolkendecke: Ohne schützende Wolken kühlt die Luft schnell und nachhaltig ab, und alle Wärme kann in den Weltraum abstrahlen.
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Viel Neuschnee in den Alpen
Neben der Kälte sticht auch ein weiteres Wetterphänomen heraus: der Schnee. So summierten sich die Schneefälle der letzten 48 Stunden auf der Zugspitze auf 100 Zentimeter. Der Fichtelberg im Erzgebirge bringt es immerhin auf 14 Zentimeter Schnee und selbst im Alpenvorland wurde es im Flachland weiß: Schongau meldete fünf Zentimeter und Oberstdorf einen Zentimeter Neuschnee.
Noch kälter und mehr Schnee
Doch damit nicht genug: Die Nacht zum Donnerstag kann im Westen und Süden ähnlich kalt, unter Umständen sogar noch etwas kälter werden, so Wagner. Und einen Nachschlag in Sachen Neuschnee sieht der Meteorologe außerdem: Bis zum Wochenende kann es in den Alpen weitere 50 Zentimeter Neuschnee geben und auch für den Fichtelberg kann er sich noch einen deftigen Zuwachs der Schneedecke vorstellen.
Es bleibt für die Jahreszeit zu kalt
Wenn es auch am Freitag mit einem neuen kleinen Tief im Westen nass und kurzzeitig milder werden wird, die Kälte kommt schon am Samstag wieder zurück. Es bleibt bis mindestens Sonntag für die Jahreszeit zu kalt. Nachtfrost und wenige Wolken im Westen, nasskaltes Schmuddelwetter im Osten und Neuschnee in den östlichen und südlichen Mittelgebirgen: So sieht das Wetter am Wochenende aus. Schuld sind ein Hoch über Nordeuropa und ein Tief über Osteuropa, und das ist die typische Winterwetterlage für Deutschland.
Quelle: wetter.info