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Bilanz von Tiefdruckfront "Felix": Zwei Tote nach Unwettern in Süddeutschland


Bilanz von Tiefdruckfront "Felix"
Zwei Tote nach Unwettern in Süddeutschland

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Die schweren Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen haben in Teilen Bayerns und um den Bodensee für Chaos gesorgt und mindestens zwei Menschen das Leben gekostet. Erst in den späten Abendstunden zog das Tiefdruckgebiet "Felix" Richtung Nordosten ab. "Es hinterlässt in einigen Teilen Deutschlands eine Spur der Verwüstung und zeigte außerordentliche meteorologische Aktivitäten", bilanziert Andreas Wagner von der Meteomedia-Unwetterzentrale in Bochum.

Bei Hauzenberg im Landkreis Passau wurde am Dienstagabend der 26 Jahre alte Fahrer eines Quads von einem umstürzenden Baum erschlagen, teilte die Polizei mit. Bereits am Nachmittag war ein 31-jähriger Autofahrer bei Romanshorn auf der Schweizer Seite des Bodensees von einem umstürzenden Baum in seinem Auto erdrückt worden.

Autobahn überflutet

Auch ansonsten richteten die Unwetter schwere Schäden an, viele Menschen wurden verletzt: Bei Baienfurt im Kreis Ravensburg entgleiste ein Interregio wegen mehrerer umgefallener Bäume. Dabei erlitt der Lokführer schwere Verletzungen. Mehr als 75 Personen mussten von der Unfallstelle evakuiert werden, wie die Polizei mitteilte. In Altenstadt in Oberbayern wurde eine Autofahrerin von einem herabstürzenden Ast schwer verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Ebenfalls in Oberbayern musste die Autobahn 8 zwischen Adelzhausen und Odelzhausen in Richtung Stuttgart wegen Überflutung gesperrt werden.

Zehn Zentimeter Hagel in Konstanz

In Konstanz sorgte unter anderem Hagel für Chaos, die Körner bedeckten die Straßen mit einer bis zu zehn Zentimeter hohen Schicht. Der Zugverkehr nach Konstanz wurde wegen einer beschädigten Oberleitung eingestellt. Auch das Dach des Konstanzer Münsters wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Bei der Polizei in Friedrichshafen gingen innerhalb weniger Minuten mehr als 200 Notrufe ein. Nach ersten Erkenntnissen wurde jedoch nur eine Person auf einem Segelboot leicht verletzt.

Sehr schnell und stark abgekühlt

Zu diesen Wetterextremen hatte das Aufeinandertreffen von sehr warmer und feuchter Subtropenluft mit kühler Atlantikluft geführt. Nach Hitzewerten von über 30 Grad am Dienstag im Osten des Landes (Meteomedia registrierte in Brandenburg weit über 30 Grad) kühlte es sich von Nordwesten her schnell und stark ab. So meldeten die Meteomedia-Wetterstationen zu selben Zeit in Rheinland-Pfalz und Saarland nur kühle 15 bis 19 Grad.

Orkanböen bis über 150 Stundenkilometer

Nach den morgendlichen Unwettern in Niedersachsen, verstärkte sich die Unwetterfront am Dienstagnachmittag und -abend im Osten und Süden Deutschlands enorm. Orkanböen von bis zu 156 Stundenkilometern wurden an der Meteomedia Station Uhldingen-Mühlhofen erreicht, 124 in Kressbronn und 122 an der Station Konstanz-Südkurier alle am Bodensee gelegen. In Bayern erreichten die Spitzenböen 122 Kilometer pro Stunde in Gottfrieding und 115 in Regensburg und selbst im Raum München wurden noch 90 bis 104 km/h registriert.

100.000 Blitze in sechs Stunden

"Neben den Sturm- und Orkanböen hat es aber auch blitzintensive Gewitter gegeben sowie stellenweise heftige Regenmengen. Örtlich kam binnen einer Stunde mit 40 Litern pro Quadratmeter soviel Regen und Hagel herunter, wie normalerweise für die gesamte Hälfte des Monats Mai üblich ist", erklärte Andreas Wagner. Dazu summierten sich zwischen Nachmittag und spätem Abend laut Meteomedia rund 100.000 Blitzeinschläge in Deutschland.

Kühler und wechselhaft

Ab Mittwochmorgen soll sich das Wetter beruhigen, lautet die Prognose aus Bochum. Allerdings wird es in den kommenden Tagen sehr wechselhaft und zeitweise auch recht kühl werden. Wie das Wetter zu Pfingsten wird, darauf wollte sich Andreas Wagner noch nicht festlegen. "Allerdings muss man in der Südosthälfte Deutschlands eher mit wechselhaftem und kühlerem Wetter rechnen, im Nordwesten und Norden könnte ein Skandinavienhoch freundliches und warmes Pfingstwetter bringen."

Quelle: wetter.info

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