Nach Feinstaub-Alarm Schadstoffe: Wetterexperte warnt vor Schnee
![Kinder fahren Schlitten im Schnee (Symbolbild): Am kommenden Wochenende gibt es in Sachsen bis zu zehn Zentimeter Neuschnee. Kinder fahren Schlitten im Schnee (Symbolbild): Am kommenden Wochenende gibt es in Sachsen bis zu zehn Zentimeter Neuschnee.](https://images.t-online.de/2022/03/91930810v2/0x100:1920x1080/fit-in/1920x0/kinder-fahren-schlitten-im-schnee-symbolbild-am-kommenden-wochenende-gibt-es-in-sachsen-bis-zu-zehn-zentimeter-neuschnee.jpg)
Die Feinstaubbelastung ist derzeit hoch in Deutschland. Ein Meteorologe hält es für möglich, dass sich Giftstoffe auch im Schnee ablagern.
Wer hat nicht mal in einen Schneeball gebissen oder versucht, herabfallende Flocken mit dem Mund einzufangen? Gerade Kinder machen sich einen Spaß daraus, im Neuschnee zu spielen. Doch derzeit sollte man aufpassen. Der Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net sieht durch die aktuelle Feinstaubbelastung eine mögliche Gefahr.
"Schnee wirkt in gewisser Weise wie ein Filter, der Schadstoffe einfängt und mit dem Schmelzwasser abtransportiert", zitiert die "Frankfurter Rundschau" den Wetterexperten. Das bedeute nicht, dass jeder Schneeball automatisch giftig sei. In Regionen mit extrem hoher Feinstaubbelastung könnten sich messbare Werte im Schnee befinden. Eine akute Gesundheitsgefahr sei aber nur dann vorhanden, wenn man große Mengen Schnee über einen längeren Zeitraum verzehre. Dennoch sei gerade Kindern in Städten geraten, vorsichtig zu sein. Neben den Schadstoffen aus dem Feinstaub könnten sich auch Partikel von Dieselabgasen und Mikroplastik ansammeln.
Laut Jung sei zwar die Belastung der Luft durch Feinstaub in den 1970er-Jahren oft höher gewesen, doch Messungen zeigten, dass heutige Belastungsspitzen immer noch bedenklich seien, insbesondere durch Verkehr und Heizungen in Ballungsräumen.
Weiterhin hohe Belastung in Deutschland
Die Luftqualität in vielen Regionen Deutschlands ist derzeit schlecht. Von Ostfriesland und dem Emsland bis zur Grenze zu Polen zeigen Messstationen auf der Deutschlandkarte des Umweltbundesamtes (UBA) derzeit überwiegend die Farbe Rot an. Das betrifft die Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin. Auch in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Hessen, Teilen Baden-Württembergs und Bayerns wird die Luftqualität an vielen Orten als schlecht bewertet.
Besonders die Feinstaubkonzentrationen (PM2,5) sind derzeit hoch. 19 Messstationen zeigen dem UBA zufolge Werte über dem Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an. Feinstaub wird nach Größe der Partikel in Gruppen eingeteilt, PM2,5 bezeichnet Partikel bis zu einer Größe von 2,5 Mikrometer – also Tausendstel Millimeter. Feinstaub kann durch Nase und Mund in die Lunge gelangen und je nach Größe die Lungenbläschen und den Blutkreislauf erreichen und schädigen.
- fr.de: "Wegen Feinstaub-Alarm in Deutschland: Wetter-Experte warnt vor Schnee – ‘fängt Schadstoffe ein’"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa