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Österreich: Tausende Kühe nach Export verschwunden


Tierschützer kritisieren Politik
Tausende Rinder aus Österreich verschwunden

Von t-online, wan

Aktualisiert am 13.09.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0441799539Vergrößern des Bildes
Eine Rinderherde (Symbolbild): Tausende Tiere sind nach dem Export aus Österreich nicht mehr aufzufinden. (Quelle: IMAGO/Weingartner-Foto/imago)
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Sie wurden nach Algerien exportiert, doch was mit Tausenden Kühen geschah, bleibt ungeklärt. Auch die Behörden wissen es nicht.

In Österreich sind Tausende Kühe verschwunden. Ihre Spur verliert sich, nachdem sie nach Algerien exportiert wurden. Dort sollten die trächtigen Muttertiere eigentlich eine Milchkuhpopulation aufbauen, wie die österreichische "Kronen Zeitung" berichtet. Doch es fehlt von den Kühen offenbar jede Spur. Laut "Kronen Zeitung" habe jetzt das österreichische Gesundheitsministerium eingeräumt, nichts darüber zu wissen, was mit den Tieren geschehen ist.

Besonders heikel: Algerien steht nicht auf der Liste der Länder, in die Kühe ohne Weiteres exportiert werden dürfen. Aus der Steiermark wurden laut Konsumentenschutzministerium im Vorjahr aber rund 5.700 Rinder und Kälber nach Algerien, Aserbaidschan oder in die Türkei gebracht – fünfmal so viele wie im Jahr 2019. Das macht eine Sonderregelung möglich: Aus Österreich dürfen Zuchtrinder in Nicht-EU-Länder exportiert werden, mit denen eine Herde aufgebaut werden soll.

Bislang nur 43 Kühe wiedergefunden

Bereits Anfang des Jahres hatte die Tierschutz-Rechercheplattform "The Marker" über Unregelmäßigkeiten berichtet. Es habe keine Nachkontrollen gegeben, niemand wisse, wo die Tiere sich jetzt befänden. Die Plattform hatte die Webseite "Cowfinding" ins Leben gerufen, auf der man eintragen kann, wenn man eines der Tiere in Algerien entdeckt hat. Bislang sind aber nur 43 Einträge über gefundene Rinder vorhanden.

Die Recherchen ergaben, dass Kühe nach ihrer Ankunft nicht etwa in eine Aufzuchtstation kamen, sondern auf Viehmärkten angeboten worden seien. Eine Dokumentation, wohin die Tiere gebracht wurden, fehlt offenbar. Eine Kuh sei später mit einem Kalb auf einem Markt in der Sahara gefunden worden. Ein Händler habe "The Marker" gesagt, dass eine kranke Kuh aus Österreich per Pick-up an einen Zoo geliefert worden sei und dort als Tierfutter geendet habe.

Webseite soll helfen, Kühe zu finden

Viele Tiere würden auch über soziale Medien zum Verkauf angeboten, ohne dass es offizielle Papiere über den Handel und Transport gibt, wie sie in der EU eigentlich vorgesehen sind. "Mit unserem Projekt 'Cowfinding' wollen wir die Grundlage schaffen, um diese intransparenten Praktiken offenzulegen und die Basis für künftige Maßnahmen zur Veränderung zu legen", so Tierschützer Tobias Giesinger zu "The Marker".

Matthias Bischof, Obmann der Interessenvertretung Rind Steiermark, kennt die Problematik. Er hatte beim ORF eingeräumt, dass es Lücken geben könne: "Unsere Dachorganisation, die Rinderzucht Austria, bemüht sich sehr, diese unterschiedlichen Zielländer mit den unterschiedlichen Herden zu besuchen, dort auch mit entsprechendem Fach-Know-how zu unterstützen, und es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, dass diese Tiere dort wirklich als Zuchttiere Verwendung finden." Dass aber auch Zuchttiere in den Drittstaaten zur Schlachtung gebracht werden, könne niemand ganz ausschließen, räumt Bischof ein.

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