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Papstkritiker muss vor Vatikanausschuss aussagen – wegen Spaltungsversuchen


Kritiker von Ketzer-Behörde vorgeladen
Spalter der katholischen Kirche?

Von t-online, wan

Aktualisiert am 21.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Carlo Maria Viganò bei einer Presskonferenz (Archivbild): Der Papstkritiker soll jetzt vor einen Ausschuss des Vatikans geladen werden.Vergrößern des Bildes
Carlo Maria Viganò bei einer Presskonferenz (Archivbild): Der Papstkritiker soll jetzt vor einen Ausschuss des Vatikans geladen werden. (Quelle: Patrick Semansky)
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Ihm wird vorgeworfen, in der katholischen Kirche Unruhe zu stiften. Papst-Kritiker Erzbischof Carlo Maria Viganò ist jetzt vorgeladen worden.

Er gilt als Vertreter der erzkonservativen Kräfte im Vatikan. Seinen Job als Diplomat des Heiligen Stuhls in den USA ist er seit 2016 los. Aber Carlo Maria Viganò kommt nicht zur Ruhe – und zählt zu den heftigsten Kritikern von Papst Franziskus.

Eine Verurteilung könnte zu Viganòs Amtsenthebung und Exkommunikation führen und die Karriere des 83-jährigen Italieners beenden.

Nach Angaben des 83-Jährigen wurde er vom mächtigen "Dikasterium für die Glaubenslehre" vorgeladen. Die Zentralbehörde der katholischen Kirche ist für die Glaubens- und Sittenlehre zuständig und den Schutz vor Ketzerei.

Auf der Plattform X schrieb Viganò, er sei des Schismas, der Spaltung der Kirche, beschuldigt worden. Ihm wird auch vorgeworfen, "die Legitimität von 'Papst Franziskus' geleugnet zu haben, die Gemeinschaft 'mit ihm' gebrochen zu haben und das Zweite Vatikanische Konzil abgelehnt zu haben", das in den 1960er-Jahren die Kirche auf einen Modernisierungskurs brachte, schrieb Viganò.

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Schon lange im Clinch mit dem Pontifex

Er sehe die Anschuldigungen aber als eine Ehre an. Mit Kritik hält er sich aber dennoch nicht zurück. Auf X kritisiert er weiterhin den Papst, weil er undokumentierte Geflüchtete willkommen heiße, seine "wahnsinnige Enzyklika" über den Klimawandel und die Zulassung von Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare. Außerdem wirft der Kurienbischof Franziskus vor, Personen aus seinem Umfeld begünstigt zu haben.

Im Jahr 2018 forderte Viganò, unterstützt von einer ultrakonservativen US-Kirchenfraktion, den Rücktritt von Franziskus. Er warf ihm hauptsächlich vor, Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen den damaligen obersten US-Kardinal Theodore McCarrick ignoriert zu haben, der im folgenden Jahr von Franziskus des Amtes enthoben wurde. Schon damals schrieb er nach einem Bericht des britischen "Guardian", dass er vom Vatikan verfolgt werde, weil er die "Wahrheit ans Tageslicht" bringe.

Viganò sorgt regelmäßig für Aufsehen, unter anderem mit einer Schrift zur Corona-Pandemie, die von "katholisch.de", Portal der deutschen Bischofskonferenz, als "Konglomerat an Verschwörungsmythen und Pseudowissenschaft" bezeichnet wurde.

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