Skandal um Sternekoch Küchenhilfe in Küche missbraucht – Staatsanwaltschaft ermittelt
Im Internet wurden erschütternde Bilder verbreitet. Zu sehen war eine Küchenhilfe mit einem Apfel im Mund und einer Möhre im Anus – offenbar ein demütigendes Ritual.
Die Nachricht erschütterte an Weihnachten die Gastro-Szene: Küchen-Wunderkind Aurélien Largeau hat den nach ihm benannten Gourmet-Tempel "La Table d'Aurélien Largeau" im Hôtel du Palais in Biarritz verlassen.
Wieso, war zunächst unklar. Dann berichtete zuerst die französische Tageszeitung "Sud Ouest" über den Grund. Inzwischen liegt auch der Nachrichtenagentur AFP eine Erklärung der Hyatt-Gruppe vor, zu der das französische Fünf-Sterne-Luxus-Hotel gehört.
Bizarres Aufnahmeritual mit Möhre
Demnach wurde Largeau nach einem "besorgniserregenden Vorfall" gefeuert. Es sei eine Untersuchung durchgeführt worden, dann habe man die entsprechenden Entscheidungen getroffen. "Die Sicherheit, Gesundheit und das Wohlergehen unserer Kollegen, Kunden und Partner haben für uns oberste Priorität", hieß es. "Der Vorfall spiegelt nicht die Werte wider, die wir verteidigen."
Laut "Sud Ouest" geht es um ein bizarres Aufnahmeritual in der Küche von Largeau, von dem im Internet Bilder aufgetaucht sein sollen. Inzwischen seien sie wieder gelöscht – allerdings erst, nachdem die Hyatt-Führung von ihnen Kenntnis erhalten habe.
Sternekoch Aurélien Largeau weist Vorwürfe zurück
Demnach soll am Morgen des 2. Dezember ein junger Angestellter vor versammelter Mannschaft mehrere Stunden lang nackt an einen Stuhl gefesselt gewesen sein. Mehrere Zeugen hätten der Zeitung berichtet, dass dem Mann in Anwesenheit von Küchenchef Largeau ein Apfel in den Mund und eine Möhre ins Gesäß gesteckt worden seien. Largeau habe die Verantwortung für das Geschehen in der Küche getragen.
Inzwischen ermittelt auch die Staatsanwaltschaft in dem Fall. Es geht um sexuelle Übergriffe und Gewalt. Der 31 Jahre alte Sternekoch Largeau wies die Vorwürfe unterdessen zurück. Er sprach von einem "Angriff auf seine Ehre". Er verurteile jede Form von Misshandlung, Schikane oder Demütigung und sei am Boden zerstört. Er betrachte sich als Opfer einer Verleumdungskampagne.
- sudouest.fr: "Hat eine demütigende Schikane zum Abgang von Küchenchef Aurélien Largeau geführt?" (Französisch)
- sudouest.fr: "Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen wegen sexueller Übergriffe und Gewalt ein" (Französisch)
- leparisien.fr: "Biarritz: Ein Palast verliert seinen Sternekoch" (Französisch)
- francebleu.fr: "'Ich weise die Vorwürfe förmlich zurück'" (Französisch)
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