Ermittlungen in Frankreich 16-Jähriger will vor Polizeikontrolle fliehen – und wird tödlich verletzt

In einem Vorort von Paris ist ein 16-Jähriger tödlich verletzt worden. Nun wird gegen einen Polizisten wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.
In einer Pariser Vorstadt ist ein 16-jähriger Motorradfahrer bei einer Polizeikontrolle tödlich verletzt worden. Bei dem Versuch, der Kontrolle zu entkommen, stieß er mit dem Polizeiauto zusammen. Zwei Polizisten seien nun in Gewahrsam genommen und von der Polizeiaufsicht verhört worden, hieß es am Mittwochabend aus Polizeikreisen. Die Staatsanwaltschaft von Versailles ermittelt wegen Nichtbefolgens einer Anordnung durch den Jugendlichen sowie fahrlässiger Tötung durch den Fahrer des Polizeiautos.
Der Zusammenstoß ereignete sich am Mittwochabend in Elancourt, einem Ort etwa 30 Kilometer westlich von Paris. Der 16-Jährige sei von Rettungskräften zunächst wiederbelebt worden, dann aber im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben.
Ähnlicher Fall hatte Ende Juni tagelange Unruhen ausgelöst
Nach Informationen der Zeitung "Le Parisien" war der 16 Jahre alte Sefa S. auf einem Geländemotorrad unterwegs. Es war zunächst nicht bekannt, ob er einen Helm trug und warum die Polizei ihn anhalten wollte. Das zweite Polizeiauto, in dessen linke Seite er hineinfuhr, sei auf dem Rückweg von einem anderen Einsatz gewesen.
In der Nacht zu Donnerstag war eine zusätzliche Einheit von Gendarmen in dem Ort eingesetzt, um Unruhen zu vermeiden. Denn bereits Ende Juni hatte ein ähnlicher Fall für Proteste in Frankreich gesorgt: Der 17 Jahre alte Nahel hatte sich in der Vorstadt Nanterre, ebenfalls geweigert, sein Fahrzeug anzuhalten. Videoaufnahmen belegen, dass ein Polizist ihn daraufhin aus nächster Nähe erschossen hatte, als er am Steuer des Autos saß.
- Nachrichtenagentur AFP