Südwesten der USA erreicht Tropensturm "Hilary" fordert Tote – Notstand ausgerufen
Der Tropensturm "Hilary" bewegt sich derzeit nach Südkalifornien. Es werden "katastrophale und lebensbedrohliche Überschwemmungen" erwartet.
Kalifornien hat derzeit mit sintflutartigem Regen und Überschwemmungen zu kämpfen: Der Pazifik-Tropensturm "Hilary" hat die USA erreicht. In der Region mit den Metropolen San Diego und Los Angeles ist der Ausnahmezustand ausgerufen worden. "Hilary" hat erste Flüsse über die Ufer treten lassen.
So wurden in der Stadt San Diego nahe der Grenze zu Mexiko neun Menschen aus einem Flussbett gerettet, wie die örtliche Feuerwehr auf der Plattform X, früher Twitter, am Sonntag (Ortszeit) mitteilte. Verletzte gab es demnach keine. "Die Einsatzkräfte suchen noch nach weiteren Personen, die Hilfe benötigen", hieß es weiter. Auch im Ventura County sind zwei Menschen den Behörden zufolge aus einem Fluss gerettet worden.
Tropenstürme sind sehr ungewöhnlich in dieser Region der USA. Der Wetterdienst warnte, dass "Hilary" Niederschlagsmengen bringen werde, die an einigen Orten die durchschnittlichen Jahresmengen übersteigen. Da die heftigen Regenfälle des Sturms über das Zentrum weit hinausreichen, waren die Auswirkungen des Unwetters bereits im Laufe des Wochenendes im Süden Kaliforniens und Nevadas sowie in Arizona zu spüren. Straßen wurden überflutet, Hunderte Flüge gestrichen, Sportveranstaltungen verschoben sowie Strände und Parks geschlossen.
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Notstand ausgerufen
Gouverneur Gavin Newsom rief für weite Teile des Südens von Kalifornien den Notstand aus. Der US-Wetterdienst hatte vor "lebensbedrohlichen und katastrophalen Überschwemmungen" im Südwesten der USA gewarnt. "Ich bin hierhergefahren und habe drei Unfälle auf der Autobahn beobachtet", sagte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom bei einer Pressekonferenz am Sonntagnachmittag. Er warnte die Menschen in seinem Bundesstaat: "Wenn Sie denken, dass der Himmel klar ist und ich rausgehen und joggen oder spazieren gehen kann – seien Sie einfach vorsichtig und warten Sie bis morgen Abend um diese Zeit."
Die Chefin des kalifornischen Gouverneursbüros für Notfalldienste, Nancy Ward, sagte am Samstag vor Journalisten, dass "Hilary" einer der schlimmsten Stürme sein könnte, die den Bundesstaat seit mehr als zehn Jahren getroffen hätten. Es sei ein "sehr, sehr gefährlicher und bedeutsamer Sturm", der keinesfalls zu unterschätzen sei. Sie wies darauf hin, dass Anwohnerinnen und Anwohner sich auf Stromausfälle einstellen müssten.
Überschwemmungen in Mexiko
Zuvor war "Hilary" in Mexiko auf Land getroffen und hatte die Küste von Baja California mit Windgeschwindigkeiten von 100 Kilometern pro Stunde erreicht. In Mexiko forderte der Sturm Medien zufolge mindestens zwei Todesopfer. Ein Mann kam infolge von Überschwemmungen entlang der Pazifikküste von Nordwestmexiko ums Leben, wie die Zeitung "El Universal" berichtete. In der Stadt Mulegé in Baja California kam nach Informationen der Zeitung "Milenio" eine weitere Person bei dem Versuch ums Leben, einen Fluss zu überqueren.
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In der Gegend um Mulegé kam es zu sintflutartigen Regenfällen, wie die "New York Times" berichtete. Besonders betroffen war die bei Touristen beliebte Stadt Santa Rosalia.
Erdbeben erschüttert Kalifornien
Kalifornien erlebte gestern einen weiteren Schockmoment – am Sonntagnachmittag erschütterte ein Erdbeben der Stärke 5,1 den Bundesstaat. Größere Schäden oder Todesopfer wurden zunächst nicht gemeldet. Gouverneur Newsom sagte, er habe sich gerade mit Einsatzkräften in San Bernadino getroffen, als ihn die Nachricht vom Erdbeben auf seinem Telefon erreichte. "Das sind ganz sicher interessante Zeiten", sagte er.
Der US-Wetterdienst warnte für Sonntagnacht und Montag vor historischen Niederschlagsmengen, die Sturzfluten und Überschwemmungen bringen könnten. Menschen müssten sich auf Erdrutsche und Schlammlawinen einstellen. Im Süden Kaliforniens müsse mit schweren Gewittern gerechnet werden, so die Meteorologen. "Hilary" werde dann voraussichtlich weiter nordwärts ziehen und sich am Montag über Nevada auflösen.
Kalifornien ist in den vergangenen Monaten immer wieder von Extremwetter heimgesucht worden. In diesem Jahr war der in der Vergangenheit oft von Trockenheit und Dürre geplagte Bundesstaat an der Westküste des Landes immer wieder von ungewöhnlich starken Niederschlägen betroffen. In höheren Lagen Kaliforniens wiederum fiel Anfang des Jahres ungewöhnlich viel Schnee.
- Nachrichtenagentur dpa
- nytimes.com: Torrential rains cause flooding in Santa Rosalía, one of Baja’s ‘magical’ towns (englisch)