Riskantes Manöver geglückt "Fremantle Highway" muss wohl nochmal verlegt werden
Der beschädigte Frachter "Fremantle Highway" hat das Festland erreicht. Schlepper brachten ihn in den sicheren Hafen im niederländischen Eemshaven, doch da kann er nicht bleiben.
Der durch ein Großfeuer schwer beschädigte Autofrachter "Fremantle Highway" ist am Donnerstagmittag sicher im niederländischen Eemshaven eingefahren. Er wurde von zwei Schleppern gezogen und von weiteren Booten begleitet, wie ein dpa-Reporter vor Ort berichtete. Doch es ist nicht der letzte Halt des Schiffs.
Am frühen Morgen war das Schiff von seinem bisherigen Ankerplatz vor der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog abgefahren. An Bord kontrollierten Bergungsexperten die Stabilität des Schiffes. Das Feuer, das vor mehr als einer Woche auf einem der Autodecks ausgebrochen war, ist inzwischen erloschen. Doch befürchteten Experten, dass es wieder auflodern könnte.
Nun ist der Frachter erst einmal in Eemshaven angekommen. Doch dort könne das Schiff nicht repariert oder verschrottet werden, sagte der Chef des Unternehmens Boskalis, Peter Berdowski, am Donnerstag. Experten müssten erst prüfen, ob das Schiff einen Totalschaden habe. Danach entscheide der japanische Eigentümer, ob das Schiff zu einer Werft geschleppt werden solle, um es zu reparieren oder abzuwracken. "Das geht nicht in Eemshaven."
Frachter soll entladen werden
Der Frachter mit rund 3.800 Autos an Bord war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als vor gut einer Woche Feuer ausbrach. Brandherd war vermutlich die Batterie eines E-Autos. Das ist aber noch nicht bestätigt. Bei der Evakuierung des Schiffes war ein Mann aus Indien gestorben. Die übrigen 22 Besatzungsmitglieder wurden gerettet.
Seitdem drohte das Schiff auseinanderzubrechen oder zu kentern. Das hätte zu einer Umweltkatastrophe im Wattenmeer führen können. Doch auch das Abschleppen des Schiffes galt darum als riskantes Manöver. Mehr dazu lesen Sie hier.
Im Hafen soll der Frachter entladen und die Schadstoffe entsorgt werden. Dafür ist der japanische Reeder verantwortlich.
- Nachrichtenagentur dpa