Fälle vertuscht Missbrauch im Freiburger Erzbistum: 250 Kleriker beschuldigt
Der Abschlussbericht zum Umgang mit Missbrauch im Erzbistum Freiburg wurde vorgestellt. Das Ausmaß des Skandals ist noch größer als bislang vermutet.
Im Erzbistum Freiburg sind mehr Menschen von sexuellem Missbrauch durch Geistliche betroffen als bisher offiziell bekannt. Es werde nun von mehr als 540 Betroffenen ausgegangen, sagte der Vorsitzende der Aufarbeitungskommission, Magnus Striet, am Dienstag in Freiburg.
Es gebe zudem mehr als 250 beschuldigte Kleriker. Anlass für Striets Äußerungen war die Vorlage des Berichts über sexuellen Missbrauch im Erzbistum.
24 Missbrauchsfälle detaillierter dargestellt
Forschungen anhand von Personalakten nach sexuellem Missbrauch hatten schon früher Erschreckendes zutage gefördert: Von Anfang 1946 bis Ende 2015 wurden nach früheren Zahlen mindestens 442 Betroffene entdeckt sowie 190 Beschuldigte, die meisten von ihnen Priester.
Der Bericht, den eine unabhängige Arbeitsgruppe erstellt hat, soll zeigen, wie Vertuschung und Missbrauch in dem Erzbistum möglich waren. Darin werden 24 Missbrauchsfälle beispielhaft dargestellt.
Die sogenannte AG Aktenanalyse mit vier externen Fachleuten aus Justiz und Kriminalpolizei arbeitet seit 2019.
- Nachrichtenagentur dpa