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Papst Franziskus ist krank: Deutscher Kardinal lehnt Papstrücktritt ab


"Vom Kreuz steigt man nicht herab"
Deutscher Kardinal lehnt Rücktritt des Papstes kategorisch ab

Von t-online, ams

Aktualisiert am 24.02.2025 - 14:54 UhrLesedauer: 2 Min.
Kardinal Gerhard Ludwig Müller im Sommer 2017 im Mainzer Dom.Vergrößern des Bildes
Kardinal Gerhard Ludwig Müller (Archivbild): Den Rücktritt von Benedikt XVI. hat er nie verstanden. (Quelle: Andreas Arnold/dpa./dpa)
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Papst Franziskus liegt seit Tagen im Krankenhaus. Erste Stimmen forderten einen Rücktritt. Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat dazu eine klare Meinung.

Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat sich kategorisch gegen einen Rücktritt von Papst Franziskus ausgesprochen. In einem Interview mit der italienischen Tageszeitung "Il Messaggero" sagte Müller, ein Rücktritt sei für einen Papst keine Option, wie das Nachrichtenportal "Katholisch.de" berichtete. "Vom Kreuz steigt man nicht herab", erklärte Müller, der von 2012 bis 2017 Glaubenspräfekt des Vatikans war.

Müller betonte die Notwendigkeit der Einheit in der katholischen Kirche. "Die Kirche braucht in diesem historischen Moment Einheit in ihrem Inneren." Er bete täglich für den Papst und dessen Genesung. "Wir Glaubenden müssen in voller Gemeinschaft mit der Kirche von Rom leben, und der Bischof ist der Papst, das ewige Symbol der Einheit", so Müller weiter.

Der Kardinal erinnerte daran, dass auch Apostel Petrus, dessen Nachfolger jeder Papst ist, als Märtyrer gestorben sei. Für ihn müsse jeder Papst Zeugnis ablegen, dass nach dem Tod die Auferstehung folgt. Das Kirchenrecht sehe den Rücktritt nur in allerschwersten Fällen vor, etwa bei Behinderung der Geisteskraft des Papstes, erklärte Müller. "Für die Päpste dürfen nicht dieselben Kriterien gelten wie für politische oder militärische Führer, die an einem bestimmten Punkt in Pension gehen." Dafür sehe er in der Kirche keinen Raum.

Müller: "Von Rücktritt zu sprechen, ist absurd"

Den Rücktritt von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2013 habe er nie verstanden. Einem Rücktritt wegen Erschöpfung stehe er skeptisch gegenüber, da dies das Prinzip der sichtbaren Einheit der Kirche verletze. Krankheiten ohne Beeinträchtigung geistiger Fähigkeiten seien kein Grund zum Rücktritt – auch nicht bei einer Lungenentzündung wie aktuell bei Papst Franziskus. "Von Rücktritt zu sprechen, ist absurd", sagte Müller. Es dürfe nichts Normales in der Kirche werden. Stattdessen könne der Papst ein Vorbild für leidende Menschen sein, die Angst vor dem Tod hätten.

Wenn bestimmte Aufgaben wie Gottesdienste oder Reisen nicht mehr möglich seien, könnten die Kardinäle den Papst unterstützen. Persönlich habe er zu Franziskus eine dialektische Beziehung gehabt und trotz unterschiedlicher Ansätze Loyalität bewahrt, ergänzte Müller abschließend.

Unterdessen lädt der Vatikan Gläubige zum Rosenkranzgebet für den schwer kranken Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom ein. Vom heutigen Montag an soll in den kommenden Tagen jeden Abend "als Ausdruck der Verbundenheit der Kirche mit dem Papst und allen Kranken" für die Gesundheit des 88 Jahre alten Oberhauptes der katholischen Kirche gebetet werden, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Am Montagabend um 21 Uhr wird demnach Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin das erste Rosenkranzgebet auf dem Platz leiten.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa

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