Vergewaltigungsverfahren in Avignon Pelicot-Prozess wird wahrscheinlich neu aufgerollt
Der Prozess um die massenhafte Vergewaltigung von Gisèle Pelicot ist beendet. Mehrere Angeklagte legten bereits Berufung ein.
Dominique Pelicot hat das Urteil von 20 Jahren Haft wegen schwerer Vergewaltigung seiner Ex-Frau angenommen. Seine Anwältin Béatrice Zavarro erklärte dem Sender France Info, dass ihr Mandant keine Berufung einlegen werde. Er wolle seiner Ex-Frau keine erneute Belastung durch ein Berufungsverfahren zumuten.
Das Gericht in Avignon verurteilte den 72-Jährigen kurz vor Weihnachten wegen der schweren Vergehen. Pelicot hatte seine damalige Frau Gisèle fast zehn Jahre lang mit Medikamenten betäubt und missbraucht. Zudem ließ er Dutzende Fremde über sie herfallen. Insgesamt wurden 50 Männer verurteilt, die Haftstrafen zwischen drei und 15 Jahren erhielten.
Viele Mitangeklagte legen Berufung ein
Ein Berufungsverfahren scheint dennoch wahrscheinlich zu sein, da 17 der 50 Mitangeklagten bereits Berufung eingelegt haben. Die Frist für weitere Berufungen läuft am Montagabend ab. Sollte eine signifikante Anzahl der Verurteilten Berufung einlegen, könnte es zur erneuten Befragung aller Angeklagten im Zeugenstand kommen.
Gisèle Pelicot hat keine Angst vor einem möglichen Berufungsverfahren, wie ihr Anwalt Stéphane Babonneau dem Sender France Inter berichtete. Laut Babonneau ist sie bereit, sich einem weiteren Prozess zu stellen, sofern ihre Gesundheit dies zulässt. Sie sei heute ebenfalls 72 Jahre alt und müsse das gesundheitlich bewältigen können.
Im Laufe des Prozesses hatten mehrere Angeklagte versucht, ihre Beteiligung herunterzuspielen oder zu leugnen. Das Gericht befand jedoch alle Beteiligten für schuldig und verhängte teils beträchtliche Strafen aufgrund der Schwere der Taten.
Die genauen Umstände der Verbrechen und die Rolle jedes Einzelnen wurden detailreich vor Gericht dargelegt. Dies führte zu den Urteilen gegen die insgesamt 51 Angeklagten, einschließlich Dominique Pelicot.
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- Nachrichtenagentur dpa