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RLP: Stadt bei Koblenz will Schwimmbad für einen Euro verkaufen


Erstaunliches Angebot
Schwimmbad für einen Euro zu verkaufen

Von dpa, cc

Aktualisiert am 05.12.2024Lesedauer: 2 Min.
Das ehemalige Spaßbad "Tauris" sucht einen Investor, der es unter Auflagen für 1 Euro übernehmen kann.Vergrößern des Bildes
Das ehemalige Spaßbad "Tauris" sucht einen Investor, der es unter Auflagen für 1 Euro übernehmen kann. (Quelle: Thomas Frey/dpa)
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Ein Spaßbad steht zum Verkauf. Die Eigentümerin will nur einen Euro dafür haben. Doch die Sache hat einen Haken.

Sie wissen noch nicht, was Sie Ihren Liebsten zu Weihnachten schenken sollen? Wie wäre es mal mit einem ganzen Freibad? Das wäre in der Tat ein äußerst ungewöhnliches Präsent, das insbesondere bei den Kindern wohl gut ankäme. Allerdings ließe es sich nur schwer unterm Weihnachtsbaum platzieren.

Die Möglichkeit zum Kauf eines ganzen Freibads besteht dennoch – und zwar in Mülheim-Kärlich. Dort hat die städtische Verwaltung das Schwimmbad Tauris nun zum Verkauf ausgeschrieben, für den symbolischen Preis von einem Euro. Die Geschichte hat einen ernsten Hintergrund, denn das Bad ist seit einem Jahr geschlossen. Die Kommune ist nicht mehr in der Lage, die Kosten für die Instandhaltung und den Betrieb des Bades aufzubringen.

Bürgermeister spricht von "negativer Ertragslast"

Der Sanierungsbedarf des Freizeitbades sei sehr groß, teilte der Stadtbürgermeister Gerd Harner mit. Vor allem im technischen Bereich sei das der Fall. Hinzu komme die "negative Ertragslast" aus den vergangenen Jahren, sagte er. Sprich: Der Betrieb des Schwimmbads hat die Stadt mehr gekostet, als sie eingenommen hat.

In einem von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachten sei der Wert der Immobilie daher mit einem Euro bewertet worden, schreibt Harner. "Aus dem Grund hat man sich dazu entschlossen, die Immobilie des Freizeitbades für 1 € abzugeben."

Doch Schnäppchenjäger sollten sich nicht zu früh freuen: Zwar soll die Immobilie so günstig abgegeben werden, nicht aber das dazugehörige Grundstück. Hier soll die Übertragung an einen eventuellen Investor über einen Erbbaupachtvertrag geregelt werden.

Kommunale Haushalte leiden unter Spardruck

Der Stadtrat habe daher beschlossen, ein EU-weites Ausschreibungsverfahren durchzuführen, hieß es. Neben dem Verkauf des Bades für einen Euro und dem Erbbaupachtvertrag für den Grund und Boden solle darin als Mindestvoraussetzung auch die Vorhaltung eines ganzjährig nutzbaren 25-Meter-Beckens mit fünf Bahnen gefordert werden.

Schwimmbäder gelten als elementarer Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie sind zur körperlichen Ertüchtigung der Allgemeinheit, insbesondere auch für Schulklassen, vorgesehen und tragen in erheblichem Maße zur Gesundheit der Bevölkerung bei. In Zeiten knapper kommunaler Haushalte wird ihr Betrieb jedoch immer schwieriger.

Der Stadt sei es daher sehr wichtig, dass die Bürger auch in der Zukunft eine Möglichkeit hätten, schwimmen zu gehen und zu lernen, so der Bürgermeister. "Wir hätten es auch sicher in eigener Regie gemacht", schrieb Harner. Aber die zu erwartenden Kosten seien einfach zu hoch.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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