Noch vor offiziellem Festival-Start Wacken: Zelte und Autos fackeln ab, Kripo ermittelt
Beim Wacken-Festival gibt es ersten Ärger: Zelte und zwei Autos brannten, ein Mann verpasste einem anderen eine Kopfnuss. Dafür läuft die Anreise überraschend gut.
Die Polizei zieht am zweiten Hauptanreisetag des Wacken-Festivals eine positive Zwischenbilanz. "Summa summarum sind wir bis jetzt superzufrieden", sagte Polizeisprecher Sönke Petersen t-online am Dienstag.
Das neue Verkehrskonzept funktioniere hervorragend, die Anreise laufe derzeit "volles Brett", ohne dass es zu Stau komme. "Das kennen wir aus den Vorjahren anders", sagte Petersen. Die Festivalbesucher würden alle drei Verkehrsrouten nutzen, sodass es zu keinen nennenswerten Verkehrsbehinderungen komme, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Mittlerweile sei gut ein Drittel der 85.000 erwarteten Festivalbesucher eingetroffen.
Technischer Defekt oder Brandstiftung?
Aber es gab auch Ärger: In der Nacht zu Dienstag brannte ein Merchandise-Zelt. Um kurz nach 4 Uhr wurde Feuer an dem verlassenen Verkaufsstand gemeldet. Die Flammen griffen trotz des Einsatzes der Feuerwehr auf zwei Fahrzeuge und drei Zelte über. Ein Auto brannte komplett aus, bei dem anderen Auto entstand schwerer Schaden im Motorbereich. Die Zelte wurden vollständig zum Raub der Flammen.
Anders als von der Polizei zunächst in einer im Internet veröffentlichten Mitteilung gemeldet, habe es aber keine Verletzten gegeben, sagte Polizeisprecher Petersen t-online. Die Zelte hätten zum Verkaufsstand gehört, Personen seien zum Zeitpunkt des Brandes nicht in ihnen gewesen.
Die Brandursache ist noch unklar, die Kripo ermittelt. Möglicherweise habe ein technischer Defekt das Feuer ausgelöst, sagte Petersen. Aber auch Brandstiftung könne momentan noch nicht ausgeschlossen werden.
Campingplatz-Prügelei, Zoll-Banner geklaut
Unterdessen kam es auf dem Campingplatz zu einer handfesten Auseinandersetzung: Zwei Männer stritten sich, ein Dritter wollte schlichten – und erhielt von einem der Streithähne eine Kopfnuss. "Der 31-jährige Geschädigte blieb unverletzt", heißt es in der Polizeimeldung. Der Beschuldigte habe sich aus dem Staub gemacht, die Suche nach ihm sei bisher erfolglos geblieben.
Zudem bekam eine zivile Polizeistreife in der Nacht zu Dienstag Arbeit: Die Beamten beobachteten, wie ein betrunkener 29-Jähriger ein Werbebanner des Zolls ablösen wollte. Der verhinderte Dieb musste polizeiliche Maßnahmen über sich ergehen lassen, dann durfte er seiner Wege gehen.
Polizeisprecher Petersen: "So etwas kommt vor, wenn Zehntausende zusammenkommen und Alkohol im Spiel ist." Im Großen und Ganzen sei die Stimmung auf dem Festival aber bislang fröhlich und friedlich.
Wacken 2024: Diese Bands treten auf
Das Wacken Open Air gilt als eines der größten Heavy-Metal-Festivals der Welt. Zum Start im Jahr 1990 kamen 800 Besucher. Heute sind es jährlich 85.000 Fans aus aller Welt, die die Gemeinde mit 2.000 Einwohnern für mehrere Tage zum Mittelpunkt der Szene werden lassen. Das Wacken Open Air 2024 beginnt am Mittwoch und dauert bis zum 3. August.
Einer der Headliner beim 33. Wacken sind die Scorpions. Die deutsche Rockband spielte bereits 2012 in Wacken. Erwartet werden auch unter anderem Korn, Amon Amarth, In Extremo, Blind Guardian, Gene Simmons sowie Bülent Ceylan & Band und Knorkator. Die Karten für 2024 waren binnen viereinhalb Stunden ausverkauft.
- Telefonat mit einem Sprecher der Polizei
- presseportal.de: Mitteilung der Polizeidirektion Itzehoe vom 30. Juli 2024
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
