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Bayern | Oberkotzau: Übersetzungsfehler löst Großeinsatz der Polizei aus


Fehler hat schwerwiegende Konsequenzen
"Dieser Zug wird bald explodieren": Großeinsatz an Bahnhof

Von dpa, lma

14.05.2024Lesedauer: 1 Min.
Regionalexpress bei Berlin (Archivbild): In einem Zug haben Fußballfans randaliert - darunter eine betrunkene Schwangere.Vergrößern des Bildes
Ein Zug der Deutschen Bahn (Archivbild): Ein Übersetzungsfehler löste einen großen Polizeieinsatz aus. (Quelle: IMAGO/Schöning)

Ein fataler Übersetzungsfehler führte in Oberfranken zu einem Großeinsatz der Polizei und Unruhe unter den Zugreisenden.

Ein Iraker hat in Bayern durch einen Übersetzungsfehler auf seinem Smartphone unbeabsichtigt eine Bombendrohung ausgelöst. Die Polizei nahm ihn nach eigenen Angaben über Nacht in Gewahrsam. Außerdem wurde ein größerer Polizeieinsatz in Oberkotzau ausgelöst. Der Vorfall ereignete sich am Montag, als der 36-Jährige in einem Zug Richtung Hof unterwegs war und mittels der Übersetzung auf seinem Smartphone erfragen wollte, ob der Zug an einem der Zwischenhalte geteilt wird, die Zugteile also in unterschiedliche Richtungen weiterfahren.

Die maschinelle Übersetzung ergab jedoch die deutsche Phrase: "Dieser Zug wird bald explodieren". Eine Mitreisende sah die vermeintliche Drohung auf dem Display und setzte sofort einen Notruf ab. Die daraufhin ausgelöste Polizeiaktion führte zur Sperrung des Bahnhofs Oberkotzau, einer nahegelegenen Straße und eines Jugendzentrums. Etwa 80 Reisende mussten den Zug verlassen und der Iraker wurde vorläufig festgenommen.

Ermittlungen und Konsequenzen

Nachdem ein Sprengstoffspürhund den Zug untersucht und die Zeugenaussagen gehört wurden, stellte sich heraus, dass es sich um ein Missverständnis handelte. Trotzdem verbrachte der Iraker etwa acht Stunden in Polizeigewahrsam. Es wird wegen Störung des öffentlichen Friedens und Vortäuschens einer Straftat ermittelt, jedoch könnten diese Vorwürfe bei Bestätigung des Übersetzungsfehlers fallen gelassen werden.

Des Weiteren prüft die Polizei, ob der 36-Jährige für die Kosten des Einsatzes aufkommen muss, obwohl angenommen wird, dass er die fehlerhafte Übersetzung nicht verstand. Der Bahnhof war für die Dauer des Einsatzes gesperrt, was zu einer Gesamtverspätung von über 16 Stunden bei 18 Zügen führte.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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