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Sarg von Papst Franziskus: Keine Pracht für einen großen Papst


Requiem für den Papst
Das ist das Besondere an Franziskus' Sarg


Aktualisiert am 26.04.2025 - 08:06 UhrLesedauer: 3 Min.
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Papst Franziskus im offenen Sarg vor seiner Beerdigung: Der einfache Sarg symbolisiert Bescheidenheit. (Quelle: Matteo Nardone / ipa-agency.net/imago-images-bilder)
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Nach seinem Tod wird Papst Franziskus nach einem erneuerten, schlichteren Ritus beigesetzt. Der Verzicht auf Pomp und auch der Sarg spiegeln seine Lebensweise wider.

Am Morgen des Ostermontags stirbt Franz Franziskus in seiner Residenz Santa Marta an den Folgen eines Hirnschlags. Als der Tod eintritt, versammeln sich nur wenige Vertraute: Der Camerlengo, derzeit Kardinal Kevin Farrell, spricht den toten Papst dreimal mit seinem bürgerlichen Namen an – damit ist der Tod offiziell. Neben ihm am Sterbebett: der päpstliche Zeremonienmeister Diego Giovanni Ravelli, der Substitut im Staatssekretariat Erzbischof Edgar Peña Parra, einige enge Prälaten, der Leibarzt – aber keine hohen Kurienvertreter.

Fotos vom toten Pontifex sind in den ersten Stunden nach seinem Tod tabu. Nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Camerlengo und erst, wenn der Leichnam ins volle liturgische Gewand gehüllt ist, dürfen Aufnahmen zu Dokumentationszwecken gemacht werden. (In welcher Kleidung der Papst bestattet wird, erfahren Sie hier.)

Die Beerdigung eines Hirten

Neu ist: Der Sarg des Papstes wird nicht mehr im Petersdom vorbereitet, sondern direkt in der Privatkapelle des Verstorbenen. Der traditionelle "Canaletto", die Bahre zur öffentlichen Aufbahrung, entfällt.

Außerdem verfügte Franziskus, dass er in einem einfachen Sarg aus Zypressenholz und einem inneren Sarg aus Zinn begraben werden soll.

Video | Papst Franziskus im Petersdom aufgebahrt
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Quelle: t-online

Papst Franziskus verzichtet auf den dritten Sarg

Über Generationen sah die vatikanische Tradition vor, dass Päpste in drei Särgen begraben werden: einem Bleisarg, um die sterblichen Überreste zu schützen, einem Zypressensarg, der Demut und Sterblichkeit symbolisiert; und schließlich einem äußeren Eichensarg, der für Würde und Stärke steht. Doch Papst Franziskus war kein Freund von Pomp, und so verfügte er in seinem Testament: "Das Grab muss in der Erde sein, einfach, ohne besonderen Schmuck und mit der einzigen Inschrift Franciscus." Mehr hat sich der Papst nicht gewünscht.

Der Zypressensarg wird aus der päpstlichen Residenz Santa Marta schließlich in den Petersdom überführt. Im Unterschied zu früheren Beisetzungen liegt der Papst nun nicht mehr auf einem erhöhten Katafalk – der Bischofsstab fehlt ebenfalls. Jedes Element seiner Kleidung hat aber eine Bedeutung.

Acht Kardinäle schließen den Sarg des Papstes

Am Vorabend der Totenmesse wird der Sarg verschlossen. Dann beginnt im ansonsten leeren Petersdom der Ritus der Sargschließung.

Die Zeremonie wird der Camerlengo Kardinal Kevin Farrell leiten. Zum Ritus der Sargschließung sind nur sieben weitere Kardinäle eingeladen: Kardinal Giovanni Battista Re als Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Roger Michael Mahony aus der Ordnung der Kardinalpriester, Kardinal Dominique Mamberti, der Ranghöchste aus der Ordnung der Kardinaldiakone, Kardinal Mauro Gambetti als Erzpriester der päpstlichen Petersbasilika, der ehemalige Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, Kardinal Baldassare Reina, Generalvikar für die Diözese Rom, sowie Kardinal Konrad Krajewski, der päpstliche Almosenpfleger und Präfekt des Dikasteriums für den Dienst der Nächstenliebe. Er bleibt als einer der wenigen Kurienleiter nach einem Papsttod im Amt.

Bevor der Sarg versiegelt wird, wird dem toten Pontifex nach katholischem Ritus ein weißes Seidentuch über das Gesicht gelegt.

In den Sarg wird zudem eine offizielle Urkunde mit einer Würdigung des Lebens des verstorbenen Papstes gelegt. Darin heißt es: "Franziskus hinterließ allen ein bewundernswertes Zeugnis der Menschlichkeit, der heiligen Lebensführung und der universalen Vaterschaft."

Was in den Sarg kommt

Das Requiem folgt am nächsten Tag. Danach führt der Camerlengo die Überführung des Sarges in die Basilika Santa Maria Maggiore an. Papst Franziskus hat sich keine Bestattung im Petersdom, sondern in seiner Lieblingskirche gewünscht.

Als Beigaben werden Münzen seines Pontifikats, seine Pallien und das "Rogitum" beigelegt – eine lateinische Urkunde mit den wichtigsten Stationen seines Lebens.

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