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DLRG: Zahl der Badetoten 2023 deutlich gestiegen –die meisten in Bayern


Lebensretter warnen
378 Menschen verstorben: Deutlich mehr Badetote

Von dpa
22.02.2024Lesedauer: 2 Min.
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In den kommenden Jahren will die DLRG vor allem die Zahl der Aktiven steigern, um mehr Kindern das Schwimmen beibringen zu können. (Quelle: Marcel Kusch/dpa/dpa)

Die Zahl der Badeunfälle hat 2023 deutlich zugenommen. Vor allem ein Wetterphänomen dürfte die Ursache dafür sein.

Ein warmer Spätsommer, unbewachte Flüsse und viele unsichere Schwimmer – eine gefährliche Mischung: In Deutschland sind 2023 mindestens 378 Menschen ertrunken und damit deutlich mehr als ein Jahr zuvor. 2022 wurden noch 355 tödliche Badeunfälle gezählt.

Zwar seien bis zum Ende der Sommerferien weniger Menschen als im Vorjahreszeitraum ertrunken, aber danach sei es zu ungewöhnlich vielen Unglücksfällen gekommen, sagte die Präsidentin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Ute Vogt. Im vergangenen August starben 47 Menschen im Wasser, während es im August 2022 noch 74 waren. Im sommerlichen September ertranken dann 43 Menschen – 18 mehr als im September 2022.

Die meisten ertranken in Bayern

"Der Spätsommer zog nochmals zahlreiche Badegäste an die Gewässer, was auch zu einem starken Anstieg der Badeunfälle führte", sagte Vogt. Auch von Oktober bis Dezember starben mehr Menschen im Wasser: "In den letzten drei Monaten des Jahres verunglückten so viele Personen wie seit 2017 nicht." Allein im Dezember starben 25 Menschen – laut DLRG dreimal so viele wie zum Jahresende 2022.

Die meisten Menschen ertranken im vergangenen Jahr in Bayern, wie Verbandskommunikations-Vize Achim Wiese sagte: Dort wurden im vergangenen Jahr 62 Badetote gezählt, ein Jahr zuvor waren es 70. Unter Ertrinken versteht man nach DLRG-Angaben das Eintauchen in oder unter Wasser, wobei es zum lebensbedrohlichen Sauerstoffmangel kommt. Das kann bei Bewusstsein oder in Bewusstlosigkeit passieren, etwa nach einem Sturz oder einem Kopfsprung auf ein Hindernis unter der Wasseroberfläche.

Besonders gefährlich waren die in der Regel unbewachten Binnengewässer: 90 Prozent der Todesfälle hätten sich dort ereignet, wo dann im Ernstfall keine Rettungsschwimmer eingreifen könnten, erklärte Vogt. In Seen gab es 138 und damit 9 Todesfälle weniger als 2022. In Flüssen und Kanälen dagegen starben deutlich mehr Menschen: So zählte die DLRG im vergangenen Jahr 135 Badetote in Flüssen – nach 105 ein Jahr zuvor. In Kanälen ertranken 27 Menschen, ein Jahr zuvor waren es 19. Die DLRG-Präsidentin rief dazu auf, solche Gewässer zu meiden.

Auch nicht ganz ungefährlich: Wassersport. 20 Menschen ertranken etwa beim Stand-up-Paddling oder Bootfahren. "Wassersportler sollten nicht nur im, sondern auch auf dem Wasser ihre eigene Sicherheit im Blick behalten", mahnte Vogt. Ein plötzlicher Sturz ins kalte Wasser könne für einen aufgeheizten Körper lebensgefährlich sein: "Selbst geübte Schwimmer sollten daher immer eine Schwimmweste tragen." Sportgeräte böten nur vermeintlich Sicherheit.

Auch in der Nord- und Ostsee starben im vergangenen Jahr mehr Menschen als 2022 – ihre Zahl stieg von 18 auf 27. Dabei ging es aber nicht nur um Badeunfälle, allein fünf Todesfälle hingen mit einer Frachter-Kollision zusammen: Am 24. Oktober 2023 stießen die Frachter "Verity" und "Polesie" südwestlich von Helgoland zusammen. Die "Verity" sank. Die Behörden gehen davon aus, dass fünf Seeleute bei dem Unglück ums Leben kamen. Der Kapitän wurde tot geborgen, vier Seeleute wurden noch vermisst. Zwei Seeleute konnten gerettet werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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