Danach rief sie die Polizei Jägerin sieht deutsche Soldaten – und schießt
Deutsche Soldaten halten in Österreich eine Übung ab. Eine Jägerin sieht die getarnten Gestalten im Dunkeln – und drückt ab.
Eine 68 Jahre alte Österreicherin hat es in Kärnten mit der Angst zu tun bekommen, als sie von ihrem Hochsitz aus deutsche Soldaten sah. Wie zuerst die "Kleine Zeitung" berichtete, schoss die Jägerin, weil sie sich bedroht gefühlt habe.
Der Vorfall habe sich am vergangenen Freitagabend ereignet, bestätigte eine Sprecherin der Polizei der Nachrichtenagentur dpa. Im österreichischen Bezirk St. Veit an der Glan fand zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehreren Tagen eine gemeinsame Übung von Jagdkommando-Soldaten des österreichischen Bundesheeres und der deutschen Bundeswehr statt.
Ging der Schuss in die Luft?
Die Jägerin befand sich am Freitag gegen 21.30 Uhr in einem Wald bei Friesach. Plötzlich habe sie eine Gruppe deutscher Soldaten erspäht, berichtete die "Kleine Zeitung". Die getarnten Soldaten seien zu Fuß unterwegs gewesen.
Die Frau habe daraufhin zu ihrem Gewehr gegriffen und abgedrückt. Anschließend habe sie den Polizeinotruf gewählt. Es sei zumindest ein Schuss mit scharfer Munition gefallen, hieß es. Verletzt wurde niemand. Ob der Schuss in die Luft oder in die Richtung der Soldaten ging, ist derzeit noch unklar.
Jägerin muss Gewehr abgeben: Ermittlungen
Jetzt wird gegen die Frau ermittelt. Noch an Ort und Stelle musste sie ihr Gewehr abgeben. Es wurde ein vorläufiges Waffenverbot gegen sie ausgesprochen.
Mario Deutschmann, Verwaltungsdirektor der Kärntner Jägerschaft, sagte der "Kleinen Zeitung", wenn man sich bedroht fühle, rufe man am besten den Notruf. Dies gelte auch für Jäger. Einen Warnschuss für den Fall, dass man sich bei der Jagd von Menschen bedroht fühle, gebe es im Kärntner Jagdgesetz nicht.
Die österreichisch-deutsche Übung läuft noch bis Ende dieser Woche. Insgesamt nehmen an ihr rund 130 Soldaten teil.
- kleinezeitung.at: "Kärntner Jägerin trifft im Wald auf deutsche Elitesoldaten und schießt"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- ktn.gv.at: Bekanntmachung zu der Übung