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Mallorca: Schatzsucher findet 65.000 Euro-Uhr im Meer


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Was Urlauber verlieren
Schatzsucher auf Mallorca: 65.000-Euro-Uhr gefunden


Aktualisiert am 09.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Giorgio mit der gefundenen 65.000-Euro-Uhr.Vergrößern des Bildes
Giorgio mit der gefundenen 65.000-Euro-Uhr. (Quelle: Instagram / mallorcadetecting)

Schatzsucher auf Mallorca – was gibt es da zu finden? Wer mit einem Metalldetektor über den Strand zieht, findet Kronkorken, aber auch verlorene Eheringe oder Schmuckstücke. Ein deutscher Auswanderer hat das Hobby professionalisiert.

Kennen Sie das, wenn Sie etwas verloren haben und verzweifelt danach suchen? Es ist zum Verrücktwerden, wenn man es nicht findet. Ein Jahr lang ließ das Gefühl Giorgio nicht los. Der Georgier, der in Berlin studiert hat, suchte eine im Meer vor Mallorca verschollene Luxusuhr. Dabei war es nicht mal seine eigene. Ein Däne hatte sie verloren und den Hobbytaucher mit der Suche beauftragt. Am vergangenen Dienstag dann endlich der Durchbruch. Giorgio zog das 65.000 Euro teure Erbstück aus dem Wasser. "Ich bin förmlich ausgeflippt. Der Besitzer hat vor Freude geschrien", sagt der Taucher.

Wer am Abend an den Stränden auf der Urlaubsinsel liegt, kann die Leute, die mit Metalldetektoren auf Schatzsuche gehen, beobachten. Die Apparate gibt es meist schon für kleines Geld im Supermarkt zu kaufen. Nachdem er eine Dokumentation darüber geschaut hatte, packte auch Giorgio die Lust. "Der Metalldetektor stand dann aber erst mal ein paar Jahre in der Ecke herum, ehe ich mich damit aufmachte", sagt der Georgier, der TV-Zuschauern auch aus der Sendung "Das perfekte Dinner" bekannt sein könnte.

Er ist spezialisiert auf die Suche im Meer

Nach und nach packte den Mallorca-Auswanderer das Adrenalin der Schatzsuche. Giorgio sucht allerdings nicht im Sand am Strand, sondern spezialisierte sich mit einer Spezialausrüstung auf die Jagd nach abgetauchten Gegenständen im Wasser. Im Meer hat er Kopfhörer auf. Ein Signalton, den der große, an einem Stab befindliche Metalldetektor sendet, zeigt ihm, wo etwas liegt. Wenn er den Ort eingegrenzt hat, zückt er einen kleineren Detektor, um den Gegenstand ausfindig zu machen.

Meist handelt es sich um Müll, wie Bierdosen, Champagnerverschlüsse oder Kronkorken. Hin und wieder sind Münzen dabei, die aber wenig wert sind. Manchmal findet er aber auch teure Dinge. "Gerade habe ich in Alcúdia einen Ring aus dem Wasser geholt, den ein deutscher Urlauber vor ein paar Wochen verloren hat. Seine Freude ist meine Bezahlung", sagt Giorgio.

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Beim Sprung ins Meer reißt das Band der 65.000 Euro-Uhr

Der spektakulärste Fund dürfte aber zweifelsohne die Patek Philippe Aquanaut Travel Time gewesen sein. "Der Däne war mit einer Yacht vor Banyalbufar unterwegs. Beim Sprung ins Meer ist das Band der Uhr gerissen. Vermutlich war es falsch zugeschnitten", sagt Giorgio. Der Urlauber hatte sich die GPS-Daten des Verlustorts notiert. Doch so einfach war die Angelegenheit nicht. "Die Ankerkette war 30 Meter lang. Das Boot driftet ab." So lag ein ziemliches großes Suchfeld vor dem Hobbytaucher.

"Wäre es nur Sand gewesen, hätte ich die Uhr zügig gefunden", sagt er. Doch der Meeresboden war steinig, mit Seegras und Algen bedeckt. Zwei Sauerstoffflaschen vertauchte der Mallorca-Auswanderer. Von der Uhr keine Spur, und er selbst konnte sich nicht orientieren, wo er schon gesucht hatte. Ein Jahr lang nagte der Misserfolg an ihm. "Ich bin unterdessen noch mal auf eigene Faust losgezogen. Doch ich fand die Uhr einfach nicht. Es war ermüdend und hat mich nicht in Ruhe gelassen. Ich fragte Experten um Rat, was man denn tun könnte."

Die Suche dauerte ein Jahr

So entwickelte Giorgio ein eigenes System, wie man das Suchfeld unter Wasser aufteilen kann. Er füllte Sand in Plastikflaschen und verband sie mit leeren Flaschen. So hatte er beim Tauchen Bojen, an denen er sich orientieren konnte.

Anderthalb Stunden suchte er nun sein Raster ab. Immer wieder schlug der Detektor Alarm, doch es war nur die nächste Dose. Erneut piepte es. "Ich dachte schon, es sei wieder nur Müll. Dann erblickte ich aber ein Teil des Armbands."

"Schon von Korallen bedeckt"

Er barg die von dem Jahr unter Wasser gezeichnete Uhr. "Sie war schon von Korallen bedeckt." Die Freude war groß. "Patek Philippe wird wahrscheinlich nun ein paar Tausend Euro für die Reparaturarbeiten verlangen. Das Uhrwerk war aber noch intakt. Die Uhr ist weiter ihren Anschaffungspreis wert", sagt der Taucher.

Einen Finderlohn kassierte er für seine Arbeit laut eigener Aussage nicht. "Ich betreibe mit meiner Freundin eine Marketingfirma. Für mich ist die Schatzsuche die Entspannung vom Bildschirm. Digital Detox eben." Wer im Meer vor Mallorca etwas verloren hat, kann unter Mallorca Detecting Kontakt aufnehmen.

Verwendete Quellen
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