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Zum journalistischen Leitbild von t-online."War nicht gesichert" Pinguin für Hubschrauberabsturz verantwortlich gemacht

In Südafrika verunglückt ein Hubschrauber mit vier Personen. Laut Unfallbericht soll ein lebender Pinguin an Bord Schuld an dem Unglück sein.
Ein Pilot und drei Passagiere sind einem Unfallbericht zufolge unverletzt geblieben, als ihr Hubschrauber in Südafrika aus geringer Höhe abstürzte. Verursacht habe das Unglück ein Pinguin, der sich in einem ungesicherten Karton befand, heißt es in dem Bericht der südafrikanischen Zivilluftfahrtbehörde weiter.
Grund für den Flug am 19. Januar dieses Jahres war die Erkundung der südafrikanischen Ostkap-Halbinsel. Der Hubschrauber landete sicher auf Bird Island, der nördlichsten Insel der Seychellen. Später, vor dem Abflug, bat einer der Passagiere – laut Unfallbericht ein "Spezialist" – darum, einen der auf der Insel lebenden Pinguine im Hubschrauber mitzunehmen. Der Pilot stimmte zu und der Pinguin wurde in einen Karton gelegt.
Der Pinguin war nicht gesichert
Der "Spezialist" setzte sich links neben den Piloten, stellte die Kiste auf seinen Schoß und sicherte sie nur mit den Händen, geht aus dem Bericht weiter hervor. Dann führte der Pilot die notwendigen Vorflugkontrollen durch, um sicherzustellen, dass der Hubschrauber vom Typ Robinson R44 Raven II flugtauglich und betriebsbereit ist. Dass ein Pinguin an Bord ist, meldete er dem Flugverkehrskontrollturm jedoch nicht. Dann startete der Pilot und hob ab.
Als der Helikopter eine Höhe von etwa 15 Metern erreicht hatte, rutschte der Karton plötzlich vom Schoß des Mannes und landete auf der Steuerung des Hubschraubers. Dadurch zog es den R44 nach rechts. Der Pilot konnte die Situation nicht mehr retten, beim Sinkflug schlugen die Hauptrotorblätter auf dem Boden auf. Rund 18 Meter vom Startplatz entfernt blieb der Hubschrauber, erheblich beschädigt, auf der Seite liegen. Pilot, Passagiere und Pinguin waren unverletzt geblieben.
Laut der "Flug Revue" hatte der R44 zum Zeitpunkt des Unglücks noch 90 Liter Avgas-100LL-Treibstoff in den zwei Tanks.
Pilot verstößt gegen Verstoß die Vorschriften
Nach Angaben der südafrikanischen Zivilluftfahrtbehörde SACAA (South African Civil Aviation Authority) entsprach der Transport des Pinguins in einer ungesicherten Kiste "nicht den Vorschriften der Zivilluftfahrt (CAR) von 2011". Diese schreiben vor, dass vor dem Start sämtliche Ausrüstung, Gepäck und lose Gegenstände verstaut und gesichert sein müssen, um Verletzungen oder Schäden bei Turbulenzen oder ungewöhnlichen Flugmanövern zu vermeiden. Zudem habe "der Mangel einer sicheren Unterbringung für den Pinguin eine gefährliche Situation geschaffen".
Ob der Pilot aufgrund seines Protokollverstoßes mit Konsequenzen rechnen muss, wurde in dem Bericht nicht angegeben. Verschiedenen Medienberichten zufolge ist auch völlig unklar, weshalb der "Spezialist" den Pinguin unbedingt mitnehmen wollte.
- asn.flightsafety.org: "Final Report"
- cgoc.co.za: "Phezulu Aviation / CGOC Aviation"
- caa.co.za: "SACAA – South African Civil Aviation Authority"
- aerotime.aero: "Loose penguin in the cockpit, blamed for helicopter crash"
- flugrevue.de: "Hubschrauber stürzt ab - wegen Pinguin an Bord"
- bbc.com: "Unsecured penguin caused helicopter crash in South Africa"
- cbsnews.com: "South Africa helicopter crash blamed on penguin in cardboard box that hit pilot's controls"
- upi.com: "Helicopter crash in South Africa blamed on 'unsecured' penguin"