Ägyptens Ex-Präsident ist tot Mohammed Mursi soll an Herzinfarkt gestorben sein
Der frühere ägyptische Präsident Mohammed Mursi ist tot. Das Staatsfernsehen berichtet, er sei an einem Herzinfarkt gestorben. Menschenrechtsorganisationen fordern eine Untersuchung.
Der frühere ägyptische Präsident Mohammed Mursi soll an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben sein. Das berichtete das ägyptische Staatsfernsehen in der Nacht auf Dienstag. Der seit Jahren inhaftierte 67-Jährige war nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft am Montag bei einer Gerichtsanhörung zusammengebrochen und später im Krankenhaus gestorben. Einer von Mursis Anwälten sagte, Mursi solle in einem Stadtteil im Osten Kairos beigesetzt werden. Unklar sei aber noch, wann.
Mursis Partei Freiheit und Gerechtigkeit – der politische Arm der Muslimbruderschaft – sprach von einem "Mord". Die schlechten Haftbedingungen Mursis hätten das Ziel gehabt, den Ex-Präsidenten langsam zu töten. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte von den Behörden eine sofortige Untersuchung zum Tod des Ex-Staatschefs.
Und auch nach Ansicht von Menschenrechtlern sei sein Tod vorhersehbar gewesen. Die ägyptische Regierung habe es unterlassen, ihm eine angemessene medizinische Versorgung zu gewähren, erklärte die Nahost-Direktorin der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW), Sarah Leah Whitson, am Montag über Twitter.
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Mursi gehörte Muslimbrüdern an
Der Islamist war im Jahr 2012 als erster frei gewählter Präsident an die Macht gekommen. Im Sommer 2013 kam es jedoch zu Massenprotesten gegen Mursi. Daraufhin stürzte ihn das Militär am 3. Juli des Jahres unter Führung des heutigen Staatschefs Abdel Fattah al-Sisi.
Mursi gehörte den islamistischen Muslimbrüdern an, die heute in Ägypten verboten sind. Die Regierung hat sie unter Führung Al-Sisis als Terrororganisation eingestuft und verfolgt sie mit harter Hand.
Mursi wurde nach seinem Sturz mehrfach vor Gericht gestellt, unter anderem wegen der Tötung von Demonstranten bei Protesten gegen seine Herrschaft und wegen angeblicher Spionage für Katar. Dabei erhielt er mehrjährige Haftstrafen.
Mursi war als Präsident Langzeitherrscher Husni Mubarak nachgefolgt, der im Februar 2011 nach Massenprotesten abtreten musste. Mursis Präsidentschaft war von Konflikten mit dem Militär, mit der Justiz und mit der Revolutionsjugend gekennzeichnet, die die Revolte gegen Mubarak getragen hatte.
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Viele Kritiker warfen Mursi vor, zu konfrontativ regiert zu haben. Vor allem nicht-islamistische Gruppen sahen ihn kritisch und lehnten eine Zusammenarbeit mit ihm ab, obwohl ihn viele 2012 in der Stichwahl um das Präsidentenamt unterstützt hatten.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP