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Tagesanbruch: Erste Dieselfahrverbote und der totgeglaubte Babtschenko


Tagesanbruch
Was heute Morgen wichtig ist

MeinungVon Florian Harms

Aktualisiert am 31.05.2018Lesedauer: 5 Min.
Heiko MaasVergrößern des Bildes
Heiko Maas (Quelle: Soeren Stache/dpa)
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Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

hier ist der kommentierte Überblick über die Themen des Tages:

WAS WAR?

Die Liste der Feindseligkeiten zwischen Russland und der Ukraine ist lang. Der neueste Vorfall wird das Verhältnis weiter verschlechtern: Am Dienstag hieß es, der in die Ukraine geflohene russische Journalist Arkadi Babtschenko sei ermordet worden – so wie schon mehrere andere kremlkritische Journalisten. Dann tauchte der Totgeglaubte gestern plötzlich quicklebendig bei einer Pressekonferenz auf. Der Mord sei nur fingiert gewesen, um ein Mordkomplott des Putin-Regimes aufzudecken. Sagt der ukrainische Geheimdienst.

Was sollen wir davon halten, wem sollen wir glauben? Darf ein Journalist das: zum Komplizen von Agenten werden? Überschreitet er damit nicht die Grenze zum Aktivismus? Aber wenn es doch um sein eigenes Leben geht, und wenn er doch die Wahrheit ans Licht bringen will – ist er dann nicht im Recht? Wer profitiert am Ende von diesem spektakulären Kriminalfall?

Wir Journalisten haben die Aufgabe, zu berichten und zu erklären. Aber manchmal haben auch wir mehr Fragen als Antworten. Dann sollten wir nicht so tun, als wüssten wir es besser. Manchmal können auch wir nur Fragen stellen.

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Der heutige Besuch von Heiko Maas in Kiew wird jetzt jedenfalls nicht leichter. Eigentlich wollte der Bundesaußenminister die verfeindeten ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten in der Ostukraine zu neuen Entspannungsgesprächen bewegen. Ob die Kontrahenten jetzt noch dazu bereit sind? Vielleicht wäre es ja ein Weg, einfach ein paar Fragen zu stellen. Zum Beispiel die, ob es nicht langsam mal an der Zeit wäre, die Interessen der ukrainischen Bevölkerung auf beiden Seiten zu berücksichtigen. Denn die hat zwar kontroverse politische Ansichten. Aber mehrheitlich kein Interesse an Gewalt.

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Es war der 28. Februar 1986. Ich erinnere mich noch an die wackeligen Schwarz-Weiß-Bilder im Fernsehen. Ein Mann war erschossen worden. Ein starker, charismatischer Mann mit großen politischen Ideen. Was ich damals nicht wusste, dass der Mord an dem schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme zu einem der rätselhaftesten Kriminalfälle des 20. Jahrhunderts werden würde. Der Bluttat folgten unfassbare Ermittlungspannen der Sicherheitsbehörden, die bald selbst im Verdacht standen, sich gegen den sozialdemokratischen Regierungschef verschworen zu haben. Auch die übrige Liste der Verdächtigen wurde lang und länger: die kurdische PKK, der israelische Mossad, die südafrikanische Regierung, und natürlich die CIA. Jetzt hat das schwedische Magazin "Filter" einen neuen Verdacht geäußert, wer der wahre Täter gewesen sein könnte: der sogenannte "Skandia-Mann". Was es damit auf sich hat, hat unser Kriminalrechercheur Dietmar Seher für Sie aufgeschrieben.

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WAS STEHT AN?

Der Mann, den Sie oben sehen, heißt Matthias Pätzold. Sie kennen ihn noch nicht, aber Sie können ihn kennen lernen, denn wir werden heute ein Interview mit ihm veröffentlichen. Warum? Weil er etwas zu sagen hat. Pätzold lebt in Hamburg und hat das weltweit erste Dieselfahrverbot initiiert, das dort heute in Kraft tritt. Feierstimmung kommt bei ihm trotzdem nicht auf. Warum das so ist, wie das Fahrverbot überhaupt umgesetzt wird, wer davon profitiert und wer verliert – und ob das Ganze überhaupt etwas bringt, das erfahren Sie heute in einem großen Themenpaket auf unserer Seite. Erstellt wird es von den 16 Journalistenschülern der Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Erstmals kooperiert die renommierte Nachwuchsschmiede mit t-online.de, worüber wir uns sehr freuen. Und Sie dürfen sich auf mehrere starke Beiträge freuen.

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Sie mögen mich für einen verblendeten Lokalpatrioten halten, aber heute erlaube ich mir, Ihnen noch ein zweites Thema aus Hamburg vorzustellen. Wie sag ich es? Vielleicht so: Alle, die über die Jugend von heute und die nichtsnutzige heranwachsende Generation nörgeln, dürfen jetzt mal ganz, ganz still sein. Denn in der Hansestadt versammeln sich heute Horden von Schülern zu einer riesigen Part…, nein, nicht das, was Sie jetzt vielleicht denken, sondern: zu einer Partie Schach. Oder besser: Tausenden Partien Schach. Aus allen Winkeln der Stadt rücken sie an, selbst die Grundschüler sind am Start beim größten eintägigen Schachturnier der Welt. 4240 Kinder und Jugendliche setzten sich im vergangenen Jahr vor die Bretter, heute könnten es sogar noch mehr werden. Keine Zukunft mit dieser Jugend? Psssst! Die wollen sich konzentrieren.

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Die große Politik konzentriert sich heute natürlich ebenfalls. Nämlich in Brüssel. Dort präsentiert die EU-Kommission am Vormittag ihre Vorschläge zur Weiterentwicklung der Wirtschafts- und Währungsunion. Klingt abstrakt, hat aber gegebenenfalls sehr konkrete Folgen für Sie und mich und überhaupt alle Europäer. Wir werden also genau hinschauen, meine Kollegen aus unserem Politikressort und ich. Und Ihnen natürlich davon berichten.

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Im vorläufigen WM-Kader der Nationalmannschaft ist Julian Brandt ein eher unscheinbarer Mensch. Keine Tattoos, keine extravagante Kleidung, keine Star-Allüren – dabei zählt der 22-Jährige von Bayer Leverkusen zu den talentiertesten Flügelstürmern der Welt. Im gemeinsamen Interview von Sportbuzzer und t-online.de sagt er: “Ich mache mich nicht bewusst zum Anti-Star, sondern tue, was ich für richtig halte." Was er noch sagt, lesen Sie heute Morgen auf unserer Seite.

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WAS LESEN?

Für Sie und mich mag es eher unheimlich klingen, für die Bewohner der jungsteinzeitlichen Siedlung Ba'ja im heutigen Jordanien war es alltäglich: das Zusammenleben mit den Toten. Statt ihre Verstorbenen auf gesonderten Friedhöfen zu bestatten, begruben die Einwohner Ba'jas die Leichname im 8. Jahrtausend vor Christus unter den Fußböden ihrer Häuser. Warum machten Sie das? Unsere Archäologieexpertin Angelika Franz weiß mehr.

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DE-CIX, das ist kein Flugzeug-Code und kein Nummernschild, sondern der Name des größten Internetknotens der Welt. Der steht (liegt? versteckt sich?) in Frankfurt. Seit Edward Snowdens Enthüllungen wissen wir: Der Bundesnachrichtendienst zapft dort den enormen Datenstrom an, der Tag und Nacht durchs Web wabert. Und überwacht ihn. Jetzt klagt der Betreiber des Knotens dagegen vor dem Bundesverwaltungsgericht. Im Interview mit meinem Kollegen Ali Roodsari erklärt der Datenschutzexperte Thilo Weichert, worum es dabei geht, warum der Fall uns alle angeht – und was jeder Nutzer dringend für den Schutz seiner Daten tun sollte.

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Was macht eigentlich der Kevin Kühnert? Genau, der junge Mann, der im Frühjahr die SPD aufgemischt hat. Er geht ins Fußballstadion eines Oberliga-Clubs. Reporter Max Biederbeck von unserem Partnerportal watson.de hat den Jusos-Chef dort getroffen – und mit ihm über einen anderen Oberliga-Verein gesprochen (die SPD).

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WAS AMÜSIERT MICH?

Jeder hat ja so seine Sicht auf die Arbeit der Bundesregierung. Aber wenige können sie so pointiert ausdrücken wie unser Cartoonist Mario Lars:

Ich wünsche Ihnen einen energiegeladenen Tag.

Ihr Florian Harms
Chefredakteur t-online.de
E-Mail: harms.chefredaktion@t-online.de

Mit Material von dpa.

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