AfD-Bundesvorstand Höcke: Kandidatur "selbstverständlich" denkbar
Im Juni wählt die AfD einen neuen Bundesvorstand. Auf dem Landesparteitag in Thüringen hat sich Björn Höcke nun für einen Posten ins Spiel gebracht. Vor Ort lösten seine Andeutungen Begeisterung aus.
Der Landeschef der Thüringer AfD, Björn Höcke, schließt eine Bewerbung für einen Sitz im Bundesvorstand auf dem Parteitag im Juni nicht aus. Er könne sich dies "selbstverständlich" vorstellen, sagte Höcke am Samstag auf einem Parteitag der Thüringer AfD in Pfiffelbach (Weimarer Land) der Deutschen Presse-Agentur. Endgültig geklärt sei dies jedoch noch nicht.
"Da muss Arbeit neu verteilt werden. Weil man dann auch im Bundesvorstand die Ressourcen braucht, um eine aktive Rolle spielen zu können", sagte Höcke, der in Thüringen auch die Landtagsfraktion der AfD führt. "Man will ja nicht nur passives Mitglied sein, sondern auch mitgestalten." Es seien noch ein paar Wochen Zeit, "und wir sind noch im Nachdenken."
Der "MDR" zitiert Höcke, angesprochen auf eine mögliche Kandidatur, mit den Worten: "Ich halte sie mir weiter offen und es kann gut sein, ja." Seinen Führungsanspruch begründet Höcke demnach mit dem großen Einfluss des Thüringer Landesverbandes auf die Gesamtpartei. Dieser gilt innerhalb der AfD als besonders extrem.
Beifallsstürme im Publikum
Auf dem Landesparteitag wurden Höcke und weitere Thüringer AfD-Vertreter als Delegierte für den Bundesparteitag in Riesa gewählt. Vor den rund 260 Anwesenden in Pfiffelbach hatte Höckes Äußerung, demnächst "vielleicht die Parteiführung auf Bundesebene auch mitzuprägen", für Beifallsstürme gesorgt.
Aktuell ist aus dem Landesverband Thüringen der Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner als einer von zwei AfD-Vizechefs Mitglied des Bundesvorstands. Parteichef ist derzeit Tino Chrupalla, Co-Chef Jörg Meuthen war Ende Januar zurückgetreten.
- Nachrichtenagentur dpa
- MDR: "Thüringer AfD-Chef Höcke bringt sich für Bundesvorstand ins Gespräch"