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Habeck über Wasserstoff-Kooperation mit Russland: "Hätte Potentiale"


"Hätte Potenziale"
Habeck hält Kooperation mit Russland bei Wasserstoff für möglich

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 21.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Robert Habeck: Der Vizekanzler hält grundsätzlich eine Kooperation mit Russland bei erneuerbaren Energien für möglich.Vergrößern des Bildes
Robert Habeck: Der Vizekanzler hält eine Kooperation mit Russland bei erneuerbaren Energien grundsätzlich für möglich. (Quelle: Lukas Barth/reuters)
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Der Vizekanzler hält eine Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien mit dem Land für denkbar – allerdings nur bei einer Deeskalation des Kreml. Ansonsten sei auch das Ende von Nord Stream 2 möglich.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will mehr Kontrolle des Staates über die Erdgasreserven in Deutschland. Zurzeit seien die Möglichkeiten auf diesem Gebiet noch sehr begrenzt, sagte der Grünen-Politiker dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Der Winter habe gezeigt, dass Deutschland mit reduzierten Beständen anfälliger für Preisschwankungen und geopolitische Spannungen sei. "Deshalb müssen wir die Möglichkeiten verbessern, für den nächsten Winter vorzusorgen, damit die Gasspeicher gut gefüllt sind", so Habeck. "Darin sehe ich eine politische Aufgabe."

Gasspeicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit eine Art Puffersystem für den Markt. Momentan sind die Speicher deutlich leerer als sonst im Januar. Mit Abstand größter Gaslieferant Deutschlands ist Russland.

Keine Entschädigungen für Nord Stream 2 nötig

Sollten Lieferungen aus Russland ausbleiben, hält Habeck nach eigenen Worten ein Ausweichen auf andere Bezugsquellen für denkbar. So seien die neu geschaffenen EU-Anlandungskapazitäten für Flüssiggas (LNG) in den Niederlanden, Polen und Italien erst zu 30 Prozent ausgelastet. "Würde man die auf 100 Prozent hochfahren, wäre es kapazitätsmäßig möglich, weite Teile der Importe über LNG abzuwickeln." Da sei aber noch nicht die Frage des Preises berücksichtigt.

Im Fall von Nord Stream 2 sprach sich Habeck für eine harte Haltung gegenüber Russland aus. Die Gaspipeline sei immer ein geopolitisches Projekt gewesen. Deutschland müsse den Betreibern von Nord Stream 2 auch keine Entschädigung zahlen, wenn die Pipeline keine Lizenz bekommen sollte. Bei Wiederaufnahme des derzeit ausgesetzten Zertifizierungsverfahrens werde die Bundesnetzagentur entscheiden, ob die Voraussetzungen für die Zulassung gegeben seien. "Und wenn das nicht der Fall ist, dann sind auch keine Entschädigungen fällig."

"Darf keine Denkverbote geben"

Der Grünen-Politiker betonte erneut, dass die Pipeline bei einer weiteren Aggression Bestandteil von Sanktionen sein könnte: "Es darf da keine Denkverbote geben. Und es ist schon im deutsch-amerikanischen Kommuniqué vom Juli 2021 vereinbart, dass Deutschland gemeinsam mit seinen europäischen Partnern geeignete Maßnahmen ergreifen wird, sollte Russland Energie als Waffe benutzen oder weitere aggressive Handlungen gegen die Ukraine begehen."

Im Falle einer Deeskalation hält Habeck allerdings eine Kooperation mit Russland bei neuen Energien für möglich: "Natürlich hätte Russland Potenziale für Wasserstoff, für Windkraft. Aber das ist eben an Voraussetzungen gebunden." Das Land habe mehr zu gewinnen, wenn es nicht zu einem Krieg komme.

Verwendete Quellen
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