Gerechte Sprache in Behörden Hans über das Gendern: "Warum sollten wir das verbieten?"
Bürger*innen oder Bürger_innen? Wenn es nach dem saarländischen Ministerpräsidenten geht, soll gendergerechte Sprache nicht verboten sein. Damit reagiert er auf einen Vorstoß aus Hamburg.
In der Debatte um gendergerechte Sprache in staatlichen Stellen hat der Ministerpräsident des Saarlandes sich klar gegen ein Verbot ausgesprochen. "Bisher haben wir immer nur zu Männern geredet und Frauen einfach ungesagt mit gemeint", sagte Tobias Hans (CDU) der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Das wird jetzt endlich anders. Das ist gut so. Warum sollen wir das verbieten?", fügte er hinzu.
Zuvor hatte der Hamburger CDU-Vorsitzende Christoph Ploß ein Verbot von gendergerechter Sprache in Behörden, Schulen und Universitäten gefordert, das nun auch Beschlusslage der Hamburger CDU ist. Eine Mehrheit der Deutschen spricht sich einer aktuellen Umfrage zufolge ebenfalls gegen gendergerechte Sprache aus.
Der saarländische Ministerpräsident warnte davor, die Debatte ideologisch zu führen. "Wir sollten diese Debatte nicht überhöhen und sie nicht ideologisieren", sagte Hans der Zeitung. Die Nutzung eines Gender-Sternchens sei "nicht gleich Ausdruck eines linken Zeitgeistes". Sprache sei "nicht links oder rechts". Sie solle Frauen und Männer gleichermaßen ansprechen. Hans wirbt dafür, weibliche und männliche Formen zu verwenden. "Das ist sprachlich am schönsten", sagte der Ministerpräsident.
- Nachrichtenagentur AFP