"Nicht nur den Armin zeigen" Söder lässt trotz Niederlage Wahlkampfplakate drucken
In der K-Frage hat Markus Söder gegen Armin Laschet verloren. Das hält ihn nicht davon ab, mit seinem eigenen Gesicht Wahlkampf zu machen. Unionsfraktionschef Brinkhaus bekräftigt derweil seine Stellung.
Der CSU-Vorsitzende Markus Söder hat in einer Grundsatzrede vor der eigenen Landtagsfraktion angekündigt, für die Bundestagswahl im Herbst "Plakate mit meinem Kopf" drucken zu lassen. Laut Zuhörern sagte Söder, man werde im Wahlkampf "nicht nur den Armin zeigen", sondern auf vielfachen Wunsch der Basis, auch ihn selbst.
Am Wahltag, so soll sich Söder weiter geäußert haben, entscheide "ein Wimpernschlag" darüber, ob die Union oder die Grünen die Wahl gewönnen. Die CSU müsse in den kommenden Wochen "eine eigene Linie finden", weil es "mit dem Bundestrend ja nicht so gut" laufe.
In Umfragen hat die Union zuletzt stark abgebaut und ist zeitweise hinter die Grünen zurückgefallen. "Wir sind keine Filiale der CDU", soll Söder laut übereinstimmenden Teilnehmerangaben erklärt haben. Man unterstütze Armin Laschet, "wir sind nicht gegen jemanden. Aber wir sind für Bayern und für uns."
Brinkhaus will Chef der Unionsfraktion bleiben
Zuvor hatte Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) seinen Anspruch auf den Posten in der nächsten Legislaturperiode deutlich gemacht. "Ich möchte gerne Fraktionsvorsitzender bleiben", sagte Brinkhaus der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Er wies Gerüchte zurück, wonach der Fraktionsvorsitz im Bundestag an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fallen könnte, weil dieser im Rennen um den CDU-Vorsitz mit dem späteren Sieger Armin Laschet im Team als Nummer zwei angetreten war.
"Erstens wird der Fraktionsvorsitzende von der Fraktion gewählt", sagte Brinkhaus. "Und zweitens hat Armin Laschet nach meinen Informationen bislang eine einzige personelle Festlegung getroffen: Nämlich, dass er der nächste Bundeskanzler werden möchte. Und das unterstütze ich."
"Gutes Signal"
Dies gilt laut Brinkhaus für die gesamte Union. Dass sich nun auch Laschets vormaliger Rivale im Rennen um den CDU-Vorsitz einreihe, "sich als Mitglied des Teams Laschet bekennt und alles dafür tut, dass Armin Laschet Kanzler wird, ist ein gutes Signal", sagte Brinkhaus der "Rheinischen Post".
Zum angespannten Verhältnis zwischen Laschet und CSU-Chef Markus Söder sagte der Fraktionschef: "Die bayerischen Wählerinnen und Wähler erwarten einerseits die Geschlossenheit der Union, andererseits die Eigenständigkeit der CSU. Insofern ist alles im grünen Bereich." In der Bundestagsfraktion arbeiteten CDU und CSU "sehr eng zusammen" und stimmten sich "gut und eng mit Armin Laschet und Markus Söder" ab.
- Vorabmeldung Spiegel Ausgabe 20/21
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP