Rat an die Schwesterpartei Markus Söder will Angela Merkels Erbe bewahren
Am Samstag kürt die CDU ihren neuen Vorsitzenden – es gilt als wahrscheinlich, dass der Sieger auch Kanzlerkandidat der Union wird. Für den neuen Vorsitzenden hat CSU-Chef Söder schon jetzt einen Rat.
CSU-Chef Markus Söder hat die Union vor Beginn des Bundestagswahlkampfs und mit Blick auf die anstehende Wahl eines neuen CDU-Vorsitzenden dazu aufgerufen, das Erbe von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu bewahren. "Jeder, der glaubt, durch einen Bruch mit Angela Merkel die Bundestagswahl gewinnen zu können, irrt fundamental", sagte Söder den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Merkel gehöre zu "den ganz großen Kanzlern der bundesrepublikanischen Geschichte", für ihre Person und ihre Politik gebe es eine "enorm hohe Zustimmung in Deutschland". "Ihr Erbe muss bewahrt und gleichzeitig mit neuen Ideen für die nächste Etappe der deutschen Politik angereichert werden", sagte Söder.
Mit Blick auf die Kanzlerkandidatur der Union wiederholte der bayerische Ministerpräsident, dass die Kür aus seiner Sicht so spät wie möglich erfolgen sollte. "Die überstürzte Nominierung von Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten hat der SPD bisher keinen nennenswerten Ertrag gebracht." Auf die Frage, unter welchen Umständen der Kanzlerkandidat der Union aus der CSU kommen könnte, gab Söder keine eindeutige Antwort: "Selbst in der CDU wird diskutiert, dass es bislang keinen geborenen Kandidaten gibt. Wer der Richtige ist, hängt auch vom inhaltlichen Profil ab, mit dem wir in die Bundestagswahl gehen wollen."
Die CDU bestimmt am Samstagvormittag bei einer Online-Wahl einen neuen Parteivorsitzenden. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen konkurrieren um den Posten. Ist der neue CDU-Vorsitzende gewählt, dürfte in der Union rasch die Diskussion über den richtigen Kanzlerkandidaten an Schwung gewinnen.
- Nachrichtenagentur dpa