Tempolimit Grüner Umweltminister mit 177 km/h von Polizei erwischt
Die Grünen haben sich eigentlich für ein Tempolimit auf der Autobahn ausgesprochen. Besonders brisant ist nun, dass ein Minister aus Baden-Württemberg mit einer enormen Überschreitung erwischt wurde.
Umweltminister Franz Untersteller ist auf der Autobahn 8 von der Polizei bei einer Tempoüberschreitung von 57 Kilometern pro Stunde erwischt worden. Der Grüne, dessen Partei aus Gründen der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes für ein Tempolimit von 130 Kilometern pro Stunde auf der Autobahn eintritt, war mit 177 Sachen unterwegs. Auf dem Abschnitt der Autobahn zwischen Stuttgart und Karlsruhe, wo der Politiker gestoppt wurde, waren aber nur 120 Kilometer pro Stunde erlaubt. Das Ministerium bestätigte den Vorfall von Ende November, über den die "Bild"-Zeitung berichtet hatte.
Der Grünen-Politiker wollte die Familie seines Sohnes besuchen, der mit zwei Kindern in Frankfurt lebt. Der Minister sagte dem Blatt: "Ja, es stimmt, ich bin zu schnell gefahren und angehalten worden". Er fügte hinzu: "Das ist natürlich kein Kavaliersdelikt, wenn man so deutlich über der vorgeschriebenen Geschwindigkeit unterwegs ist, wie ich es war." Auch der Wunsch, rasch seine Familie zu sehen, rechtfertige das Rasen nicht. "Es hätte mir einfach nicht passieren dürfen", betonte Untersteller in der "Bild"-Zeitung. Die Konsequenzen würden ihm eine Lehre sein. Er erhält vier Wochen Fahrverbot, zwei Punkte in Flensburg und muss ein Bußgeld von 240 Euro zahlen.
FDP-Chef: "Peinlich, dass ausgerechnet er erwischt wurde"
Der Chef der FDP im Landtag, Hans-Ulrich Rülke, sagte: "Peinlich, dass ausgerechnet der grüne Umweltminister auf der Autobahn beim Rasen mit deutlicher Geschwindigkeitsüberschreitung von 57 km/h erwischt wurde."
Der alternative Verkehrsclub VCD betonte, wer als Führungsperson für einen Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel werbe, müsse als Vorbild vorangehen. "Man hat eine gewisse Verantwortung, das auch zu leben, wofür man eintritt", sagte VCD-Landeschef Matthias Lieb.
- Nachrichtenagentur dpa