Vorbild Frankreich Habeck fordert Hitzeplan für Deutschland
Mit 800 Millionen Euro wollen die Grünen Deutschland für die Erderwärmung wappnen, zum Beispiel beim Städtebau. Die Hitze sei eine ernste Gefahr für die Gesundheit, sagt Parteichef Robert Habeck.
Um Deutschland besser für Hitzewellen zu wappnen, fordert Grünen-Chef Robert Habeck einen Hitzeplan zum Schutz der Gesundheit. Es brauche ein einheitliches, gestuftes Hitzewarnsystem, sagte Habeck der Deutschen Presse-Agentur. "Es sollte ein bundesweites Beratungstelefon geben, Risikogruppen sollten besondere Beachtung finden."
In Gesundheitseinrichtungen sollten "Kühle Räume" eingerichtet werden. Ein 800 Millionen Euro schweres Förderprogramm "Grüne Freiräume und Wasser für coole Städte" solle die Einrichtung von Grünflächen, Grün an Gebäuden und Frischluftschneisen fördern, für Schatten sorgen und öffentliche Wasserspender finanzieren.
Habeck: "Sommerhitze kommt nicht überraschend"
"Die gegenwärtige Sommerhitze kommt nicht überraschend", sagte Habeck. "Solche Hitzewellen werden das neue Normal sein." Gerade dieses Jahr mit schockierenden Berichten aus Sibirien und der Arktis zeige, dass die Klimakrise rasant an Geschwindigkeit zunehme. Die Hitze sei eine ernste Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung.
"Viele Menschen leiden körperlich, unter Schlaflosigkeit und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Forschungen gehen von Tausenden vorzeitig sterbenden Menschen aus – auch hier in Deutschland." Die Bundesregierung sei in der Pflicht, sagte Habeck.
Sie solle sich ein Beispiel an Frankreich nehmen, wo bereits ein mehrstufiger Hitzeaktionsplan umgesetzt werde. Der Bund müsse eine Gesamtstrategie entwickeln, "die regional von den Landesregierungen und lokal von den Kommunen, den Gegebenheiten entsprechend, angepasst wird."
- Nachrichtenagentur dpa