Wegen "schwerem Schaden" für Partei Kemmerich lässt Amt im FDP-Bundesvorstand ruhen

Thomas Kemmerich, Chef der FDP in Thüringen, wird seine Funktion vorerst nicht weiter führen. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer begründet den Schritt mit harten Worten.
Nach dem umstrittenen Auftritt bei einer Anti-Corona-Demonstration lässt Thüringens FDP-Chef Thomas Kemmerich seine Funktion im Bundesvorstand der Liberalen vorerst ruhen.
Das teilte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann, nach einer Sondersitzung des FDP-Bundesvorstandes mit. Daran habe auch Kemmerich teilgenommen. Dieser habe der FDP "schweren Schaden" zugefügt, sagte Buschmann.
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In der Sitzung des Bundesvorstands und auch am Tag zuvor der FDP-Bundestagsfraktion habe es erhebliche Kritik an Kemmerich gegeben. Der Politiker selbst hatte sich kurz nach Bekanntwerden seiner Teilnahme bei Twitter zu der Demonstration in Gera geäußert.
Kritik an Tweet von Kemmerich
Er sei dort gewesen, weil er nicht wolle, dass Teile der Mittelschicht mit ihren Sorgen von der AfD vereinnahmt würden. Aufgrund seiner Distanz zu den Rechten sei er dort niedergebrüllt worden. Weiter schreibt er: "Wie z.B. die Polizei vor Ort trug ich meinen Munschutz nicht die ganze Zeit. Dies würde ich beim nächsten Mal anders machen."
Von Twitter-Nutzern hagelt es unter dem Post reichlich Kritik. "Ein nächstes Mal mit den braunen Verschwörungsideolog*innen ist also schon geplant?, fragt ein Nutzer. Ein anderer schreibt: "Die Mitte ist also bei ihnen komplett nach rechts gerutscht, schaltet das Hirn aus, vertritt Verschwörungstheorien, erklärt die Wissenschaft für null und nichtig, ist rassistisch, und will das demokratische System der BRD abschaffen. Absurde Definition der Mitte, Fremdschämen."
- Nachrichtenagentur dpa
- Twitter: Profil von Thomas Kemmerich