CDU-naher Verein Ralf Höcker tritt als Sprecher der Werteunion zurück
Die ultrakonservative Werteunion ist seit Tagen im Kreuzfeuer der Kritik. Dem Verein wird vorgeworfen, die CDU zu spalten. Nach angeblichen Drohungen gibt nun ihr Sprecher, der Medienanwalt Ralf Höcker, seinen Posten ab.
Der Bundessprecher der konservativen Werteunion, Ralf Höcker, legt alle seine politischen Ämter nieder. Es soll bedroht worden sein, schreibt er auf seinem Facebook-Account: "Mir wurde vor zwei Stunden auf denkbar krasse Weise klar gemacht, dass ich mein politisches Engagement sofort beenden muss, wenn ich keine ,Konsequenzen' befürchten will", erklärt der Kölner Rechtsanwalt. "Die Ansage war glaubhaft und unmissverständlich. Ich beuge mich dem Druck und lege mit sofortiger Wirkung alle meine politischen Ämter nieder und erkläre den Austritt aus sämtlichen politischen Organisationen."
Höcker war seit 2019 CDU-Mitglied und ehrenamtlicher Sprecher der ultrakonservativen Werteunion, einem CDU-nahen Verein. Ebenfalls seit 2019 war er Vorsitzender eines CDU-Ortsverbandes in Köln. Höcker pflegte aber auch eine große Nähe zur AfD, trat auf Veranstaltungen der Partei auf.
Werteunion ist keine offizielle CDU-Parteigliederung
Der Vorsitzende der Werteunion, Alexander Mitsch, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur den Rücktritt. "Ich kann nachvollziehen, dass er unter dem Druck nicht mehr weitermachen möchte und bedauere und verurteile zutiefst, dass solche Dinge in Deutschland möglich sind", sagte Mitsch. Zuvor hatte der Deutschlandfunk über Höckers Rücktritt berichtet.
Die Werteunion sieht sich als Vertretung der konservativen Strömung in der Union, ist aber keine offizielle Parteigliederung. Nach Angaben Mitschs hat sie rund 4.400 Mitglieder. Die Werteunion steht zurzeit auch in der Union massiv in der Kritik. Ihr wird Nähe zur AfD vorgeworfen. Sie ist als Verein organisiert und keine offizielle Parteigliederung der CDU.
- Nachrichtenagentur dpa