SPD schaltet Anwalt ein Trauerschleife gedenkt Opfern des "Verschissmuss" – Sabotage?
Am Volkstrauertag gedenkt die SPD traditionell "Den Opfern von Krieg und Faschismus". Bei einer Kranzniederlegung in Mülheim an der Ruhr ist die Partei nun womgöglich Ziel eines geschmacklosen Streichs geworden.
Die SPD-Ratsfraktion in Mülheim (Nordrhein-Westfalen) fühlt sich durch einen peinlichen Rechtschreibfehler auf einer von ihr in Auftrag gegebenen Trauerschleife brüskiert. Am Samstag war bei einer Kranzniederlegung zum Volkstrauertag im Stadtteil Dümpten aufgefallen, dass die Beschriftung auf der Trauerschleife der Fraktion lautete: "Den Opfern von Krieg und Verschissmuss" anstatt "Den Opfern von Krieg und Faschismus", wie ein Sprecher am Sonntag bestätigte.
Die SPD gehe nun mit einem Rechtsbeistand dem Verdacht nach, ob es sich um einen gezielten Sabotageakt handele, sagte Rodion Bakum, Mitglied im SPD-Fraktionsvorstand, der Deutschen Presse-Agentur. Das Thema kochte auch in den sozialen Medien hoch. Die SPD-Fraktion hatte sich auf ihrer Facebook-Seite für den Vorfall "ungeachtet der möglichen Ursachen" entschuldigt.
SPD-Politiker vermutet Sabotage
Bakum ging davon aus, dass es sich nicht um ein einfaches Versehen handeln könne. Er vermute eher, dass dem Ansehen der SPD geschadet werden sollte. Der Text auf der Trauerschleife der SPD-Ratsfraktion sei jedes Jahr derselbe und vom Fraktionsbüro an die zuständige Gärtnerei in korrekter Schreibweise übermittelt worden. Diese habe in diesem Jahr allerdings erstmals eine neue Schleifendruckerei in Essen beauftragt.
- "Mal richtig Beef in der Debatte": Kandidaten schalten bei SPD-Duell auf Attacke
- Analyse zum Grünen-Parteitag: Die Radikal-Realos
- Vor CDU-Parteitag: Merz will AKK unterstützen – "Auch wenn es schwierig wird"
Nun werde geprüft, ob der Fehler dort entstanden und womöglich bewusst herbeigeführt worden sei. In der Druckerei habe man zwar eine Verwechslung der Anfangsbuchstaben F und V eingeräumt, weil das Bestellungsfax unleserlich gewesen sei. "Das erklärt aber noch nicht, wie das gesamte Wort so stark abgeändert werden konnte", sagte Bakum weiter.
- Nachrichtenagentur dpa