"Flach, gehässig und bösartig" Horst Seehofer twittert nicht mehr
Es sollte eine große PR-Offensive werden – doch ein Jahr später hat der Bundesinnenminister genug vom Kurzmitteilungsdienst Twitter. Er wolle nicht Teil einer solchen Community sein.
Mit dem Kurzmitteilungsdienst Twitter ist Bundesinnenminister Horst Seehofer nicht richtig warm geworden. Kein Jahr nach seinem ersten Tweet hat er dem sozialen Netzwerk schon wieder den Rücken zugekehrt. In seinem Ministerium gebe es ein Social-Media-Referat, die machten das sehr seriös, sagte Seehofer dem "Donaukurier". "Gelegentlich schaue ich mir dann an, wie das kommentiert wird, und was ich da lese, ist oft dermaßen platt und flach, gehässig und bösartig – nein, von so einer Community möchte ich nicht Teil sein."
Seehofer sah sich zu Twitter gezwungen
Das Bundesinnenministerium weist auf seinem Twitter-Konto vor allem auf Beschlüsse und Termine hin. "Mit der Reform des #Besoldungsstrukturenmodernisierungsgesetz wird der Verwaltungsaufwand verringert & Zulagen deutlich erhöht", hieß es dort kürzlich, oder auch: "Hohe Einsatzfähigkeit der #GSG9 der #Bundespolizei – BM Horst #Seehofer hat sich heute bei einem Besuch am Standort in #SanktAugustin vom Einsatzspektrum überzeugt".
Vor rund einem Jahr hatte Seehofer angekündigt, "wahrscheinlich Ende August (2018)" selbst twittern zu wollen: "Ich sehe mich jetzt gezwungen, weil manche Wahrheiten ich sonst nicht unter eine breitere Bevölkerung bekomme", sagte er damals. Tatsächlich setzte er seinen ersten Tweet dann im September ab.
- Grüne kritisieren Flüchtlingspolitik: Seehofer reagiert empört
Oft machte er aber davon nicht Gebrauch, nur zweimal twitterte er überhaupt: einmal zu seinem Rücktritt als CSU-Chef und einmal, um Annegret Kramp-Karrenbauer zur Wahl zur CDU-Chefin zu gratulieren.
- Nachrichtenagentur dpa