Ex-SPD-Chef fordert Konsequenzen Gabriel: "Alles und alle gehören auf den Prüfstand"
Europa, Bremen – ein desaströser Abend für die SPD. Als einer der ersten fordert der frühere Parteichef Sigmar Gabriel nun personelle Konsequenzen. Die Verantwortung sieht er in Berlin.
Der frühere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat Konsequenzen aus dem desaströsen Ergebnis seiner Partei bei den Wahlen gefordert. "Niemand, der Verantwortung für die SPD trägt, kann ab morgen einfach zur Tagesordnung übergehen. Alles und alle gehören auf den Prüfstand", sagte Gabriel dem "Tagesspiegel". "Es geht um mehr als eine Wahlniederlage, es geht jetzt um die Existenz der SPD als politische Kraft in Deutschland."
Gabriel musste nach der letzten Bundestagswahl gegen seinen Willen das Amt des Außenministers abgeben und ist jetzt nur noch einfacher Abgeordneter im Bundestag. Ohne den Namen von Parteichefin Andrea Nahles zu nennen, sagte er: "In Berlin müssen jetzt diejenigen Verantwortung übernehmen, die den heutigen personellen und politischen Zustand in der SPD bewusst herbei geführt haben. Sie müssen jetzt auch Verantwortung für die SPD als Ganzes übernehmen."
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Die SPD war bei der Europawahl weit unter 20 Prozent und damit auf das schlechteste Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl abgesackt. Bei der Landtagswahl in Bremen hat sie einer ersten Prognose zufolge ebenfalls dramatisch verloren und ist nach 73 Jahren nicht mehr stärkste Kraft.
- Nachrichtenagentur dpa