Aktion auf ehemaligem NS-Gelände Nach Fackelzug durch Nürnberg: CSU will Mitglied ausschließen

Die CSU will einen 22-Jährigen aus der Partei ausschließen. Er hatte sich an einem Aufmarsch von Neonazis beteiligt, dabei
Ein Mitglied der CSU soll sich in Nürnberg an einer Aktion von Rechtsextremisten beteiligt haben – mit anschließendem Fackelmarsch. Dafür will die bayerische Regionalpartei den Mann nun ausschließen. "Eine solche Aktion ist mit unseren Grundwerten nicht vereinbar, wir verurteilen sie aufs Schärfste", so CSU-Generalsekretär Markus Blume. "Wer sich daran beteiligt, hat in unserer Partei jegliche Mitwirkungsmöglichkeit verwirkt." Der Parteiausschluss solle "schnellstmöglich" erfolgen.
Die Rechtsextremisten hatten sich Ende Februar zunächst vor einer Flüchtlingsunterkunft versammelt. Später zogen sie mit Fackeln zum einstigen NS-Reichsparteitagsgelände. Dort posierten sie auch auf der Zeppelintribüne, von der einst Adolf Hitler gesprochen hatte.
Fackelzug vor Flüchtlingsheim
Der Bayerische Rundfunk berichtet nun, dass an der Aktion ein 22-jähriges CSU-Mitglied beteiligt gewesen sei. Der Mann sei zwar eigenen Angaben zufolge nach einer Polizeikontrolle vor der Flüchtlingsunterkunft gegangen, verteidige den Fackelzug aber. Andere Lichter hätten "nicht so viel Aufmerksamkeit" gebracht, "deswegen waren es halt dann die Fackeln", zitierte ihn der BR.
Blume erklärte, bislang lägen der CSU weder von der Polizei noch von der Staatsanwaltschaft belastbare Aussagen vor, dass es sich um ein CSU-Mitglied handelte. "Nachdem sich das Mitglied allerdings selbst bekennt und die Aktion verteidigt, wird selbstverständlich sofort gehandelt." Man werde in enger Abstimmung mit dem Bezirksverband "alles in die Wege leiten, um dieses Parteimitglied schnellstmöglich aus der CSU auszuschließen".
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CSU-Bezirkschef Michael Frieser betonte: "Gerade in Nürnberg dürfen wir solche widerwärtigen Entgleisungen nicht zulassen und werden eine eventuelle Mitgliedschaft in unseren Reihen mit allen Mitteln beenden." Nach CSU-Angaben ist der junge Mann kein Parteifunktionär, sondern ein einfaches Mitglied.
- Nachrichtenagentur dpa