Kosten verschleiert NGO fordert Untersuchung gegen Krah wegen Flug zu Trump
Haben Maximilian Krah und andere rechte Abgeordnete ihre Kosten für eine Reise zu einer Trump-Gala absichtlich verschleiert? Das soll nun aufgeklärt werden, fordert Transparency International.
Die Nichtregierungsorganisation Transparency International fordert von der EU Untersuchungen gegen den AfD-Politiker Maximilian Krah und andere rechte Abgeordnete. Diese sollen Kosten für einen Flug zu einem Gala-Dinner mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump nicht korrekt angegeben haben, berichtet der britische "Guardian".
So flogen Krah, die ungarischen Fidesz-Abgeordneten Kinga Gál und Ernő Schaller-Baross, Harald Vilimsky von der FPÖ sowie die italienische Lega-Politikerin Susanna Ceccardi im Dezember 2023 zur Black-Tie-Gala des New York Young Republican Club (NYYRC) in die USA. Dort hielt Trump eine 80-minütige Rede. Die Gäste zahlten zwischen 699 und 1.399 US-Dollar, um an einem "mehrgängigen französischen Abendessen" mit offener Bar und "hochpreisigen Spirituosen" teilzunehmen, berichtet der "Guardian".
Wie wurden die Reisen finanziert?
Unklar ist laut Transparency International allerdings, wie die EU-Abgeordneten die Teilnahme und die Reise dorthin bezahlten. Schließlich sind Abgeordnete verpflichtet, anzugeben, wenn ein Dritter ihre Teilnahme an einer Veranstaltung finanziert – einschließlich Reise- und Unterkunfts- sowie anderer Kosten. Ausnahmen gibt es für Reisen auf eigene Kosten und wenn die EU oder Parteien bezahlen.
Transparency International forderte daher nun den Beratungsausschuss des Europaparlaments auf, zu untersuchen, wie die Europaabgeordneten ihre Teilnahme finanziert hatten, "um jegliches Fehlverhalten auszuschließen". Shari Hinds, Referentin bei Transparency International, sagte dem "Guardian": "Für uns ist es sehr wichtig, dass hinsichtlich der Finanzierungsquellen jeder Reise vollständige Transparenz herrscht."
Krahs Büro erklärte dem "Guardian", der Abgeordnete habe die (mehrfachen) Teilnahmen an der NYRRC-Gala sowie die Reisekosten zwei Jahre lang "aus eigener Tasche" bezahlt. Aus Krahs Umfeld heißt es, ein Assistent habe ihm Geld leihen müssen, um die Galakarte zu bezahlen. Krah habe seine Kreditkarte in Straßburg vergessen. Das Geld wurde demnach später zurückgezahlt.
Auch die anderen Teilnehmer wiesen die Vorwürfe zurück, teilten dem "Guardian" mit, die Reisen seien von ihrer Regierung, ihrer Partei oder aus eigener Tasche gezahlt worden. FPÖ-Abgeordneter Vilimsky reagierte nicht auf die Anfrage der Zeitung.
Krah ist fraktionslos
Krah war in jüngerer Vergangenheit häufiger durch Negativschlagzeilen aufgefallen. Nachdem er in einem Interview erklärt hatte, nicht alle SS-Mitglieder seien Verbrecher gewesen, wurden er und die anderen AfD-Abgeordneten aus der rechtspopulistischen ID-Fraktion ausgeschlossen. Die meisten AfD-Abgeordneten sind mittlerweile Teil der rechtspopulistischen bis rechtsextremen Fraktion "Europa der Souveränen Nationen", Krah aber fraktionslos.
Zudem beschäftigte er einen mutmaßlichen chinesischen Spion als Mitarbeiter und gewährte einem russischen Spion Zugang zum EU-Parlament (lesen Sie hier die Recherche von t-online). Auch soll er Geld für prorussische Propaganda angenommen haben.
- Eigene Recherche
- The Guardian: "Call for investigation into far-right EU politicians’ flights to Trump gala" (englisch)