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Hakenkreuze im Schulklo: Neue Vorwürfe gegen Aiwanger


Freie-Wähler-Chef in der Kritik
Hakenkreuze im Schulklo: Neue Vorwürfe gegen Aiwanger

Von t-online, cck

Aktualisiert am 08.09.2023Lesedauer: 2 Min.
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Hubert Aiwanger: "Judenfeindliche Witze über Auschwitz und so weiter, die sind definitiv gefallen, hundert Prozent!", sagt ein früherer Mitschüler. (Quelle: Sven Hoppe/dpa)

Weitere Ex-Mitschüler von Bayerns Vize-Ministerpräsident Aiwanger erheben Vorwürfe gegen ihn. Die Rede ist von Hakenkreuzen auf der Schultoilette und einer Begeisterung für Adolf Hitler.

Weitere ehemalige Mitschüler erheben Vorwürfe gegen Bayerns stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger (Freie Wähler): "Ab und zu, wenn die Klasse schon drin war und er reinkam, hat er halt so einen Hitlergruß gezeigt. Judenfeindliche Witze über Auschwitz und so weiter, die sind definitiv gefallen, hundert Prozent!", sagt Mario Bauer dem ARD-Magazin "Kontraste" über den Chef der Freien Wähler.

Aiwanger war vor knapp zwei Wochen nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" massiv in die Kritik geraten. Die "SZ" hatte berichtet, dass der 52-Jährige während seiner Schulzeit am Burkhart Gymnasium im niederbayerischen Mallersdorf-Pfaffenberg ein antisemitisches Pamphlet verfasst haben soll. Es folgten weitere Berichte, die eine Nähe des jungen Aiwangers zum Rechtsextremismus nahelegten.

 
 
 
 
 
 
 

"Eine Begeisterung für Hitler"

Der Politiker streitet entschieden ab, das Flugblatt verfasst zu haben. Sein Bruder Helmut Aiwanger übernahm kurz nach Bekanntwerden der Vorwürfe die Verantwortung. Zugleich räumte Aiwanger ein, dass "ein oder wenige Exemplare" in seiner Schultasche gefunden worden waren. Warum sich diese dort befunden hätten, sei ihm nicht mehr erinnerlich, so Aiwanger. Er sieht sich als Opfer einer Schmutzkampagne.

In der aktuellen "Kontraste"-Sendung melden sich neben Bauer noch weitere frühere Mitschüler zu Wort. So sagte Doris Thanner: "Eine ganz stramm konservative Haltung, die sich eindeutig verbunden hat mit einer Begeisterung für Hitler und für Inhalte, die damals eindeutig nationalsozialistisch waren. Jemand, der eindeutig sympathisiert mit braunem Gedankengut."

Hakenkreuz-Schmiererei auf der Toilette

Auch Stephan Winnerl erinnert sich an eine Begebenheit: "Das war eine Sache, da war ich als Schülersprecher befasst, da ging es um eine Hakenkreuz-Schmiererei auf der Toilette. Das waren vielleicht acht oder zehn Hakenkreuze über so eine Wand verteilt, relativ groß."

Der Verdacht sei schnell auf Aiwanger gefallen, weil dieser bereits einen einschlägigen Ruf gehabt habe, berichtet "Kontraste". "Der Direktor hat mir dann zurückgemeldet, dass es tatsächlich Hubert Aiwanger war und dass er sich gefreut hat, dass das schnell aufgeklärt werden konnte und Hubert das beseitigen musste."

Die Affäre um das Flugblatt hat die bayerische Landespolitik in den vergangenen zwei Wochen schwer beschäftigt. Ministerpräsident Markus Söder hatte seinen Stellvertreter nach Bekanntwerden der Vorwürfe einbestellt und 25 Fragen beantworten lassen. Aiwanger antwortete auf die meisten Fragen ungenau oder gab an, er könne sich nicht erinnern. Anschließend verkündete Söder am vergangenen Sonntag, an Aiwanger festhalten zu wollen. Ein Antrag auf Entlassung der Oppositionsparteien SPD und Grüne war am Donnerstag gescheitert.

Verwendete Quellen
  • rbb-online.de: Eine Zäsur für die politische Kultur
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