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"Job Fort?" Ford-Mitarbeiter empört über Bundeswehr-Kampagne


Nach Stellenabbau bei Autobauer
Ford-Mitarbeiter empört über Bundeswehr-Kampagne

Von dpa
Aktualisiert am 04.04.2019Lesedauer: 1 Min.
"Job Fort?" Mit diesem Slogan – in der Schriftart des Autobauers – wirbt die Bundeswehr um Mitarbeiter des von Stellenabbau bedrohten Ford-Werks in Köln.Vergrößern des Bildes
"Job Fort?" Mit diesem Slogan – in der Schriftart des Autobauers – wirbt die Bundeswehr um Mitarbeiter des von Stellenabbau bedrohten Ford-Werks in Köln. (Quelle: Oliver Berg/dpa-bilder)

Am Kölner Ford-Standort sollen Tausende Stellen wegfallen. Eine gute Gelegenheit, um Personal anzuwerben, dachte sich die Bundeswehr. Die Reaktionen fallen anders aus als erwartet.

Der Betriebsrat von Ford Europa kritisiert die Bundeswehr für eine Zeitungsanzeige, die auf den drohenden Stellenabbau im Kölner Autowerk anspielt. Auf der Titelseite einer Kölner Boulevardzeitung hatte die Bundeswehr eine Anzeige mit dem Text "Job Fort? Mach, was wirklich zählt" platziert. Das Wort "Fort" wurde dabei dem Ford-Logo nachempfunden.

"Das ist absolut unangemessen und respektlos", sagte Martin Hennig, Betriebsratschef von Ford Europa: "Die Bundeswehr instrumentalisiert auf geschmacklose Weise Schicksale für Werbezwecke." Dass eine staatliche Organisation das nötig habe, sei erschreckend, sagte Henning.

Ähnliche Werbung bei VW

Eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums sagte, man wolle niemanden beleidigen: "Die Bundeswehr will Menschen, die von Stellenabbau betroffen sind, eine berufliche Perspektive in Uniform oder in unserem zivilen Bereich anbieten." So habe man auch vor dem VW-Werk in Wolfsburg für die Bundeswehr geworben. Dort habe auf einem Plakat der Spruch "Einen Job fürs Volk wagen" gestanden, so die Sprecherin.


Bei Ford in Köln und in Saarlouis sollen demnächst 5.400 Stellen über Abfindungen und Frühverrentungen wegfallen. Insgesamt hat der Autohersteller in Deutschland – inklusive eines kleinen Forschungsstandorts in Aachen – 24.000 Mitarbeiter als Stammbelegschaft. Hinzu kommen noch Leiharbeiter, die ebenfalls von dem Sparkurs betroffen sein sollen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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