Offene Stellen in der Armee Jeder zweite Schulabgänger für Bundeswehr ungeeignet
Das Verteidigungsministerium geht in einem internen Papier davon aus, dass viele Schulabgänger nicht gut genug für die Armee sind. Schon jetzt gibt es viele unbesetzte Stellen.
Der Bundeswehr könnte einem Bericht zufolge künftig mehr Personal fehlen, als bisher bekannt war. So rechne das Verteidigungsministerium damit, dass 2020 von 760.000 Schulabgängern nur die Hälfte für die Armee geeignet wäre, schrieb die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf ein internes Papier des Ministeriums. Von den geeigneten jungen Menschen müsste sich demnach unter dem Strich jeder Vierte bei der Armee bewerben, damit die ihren Bedarf decken könne, also etwa 95.000 Frauen und Männer.
Das Verteidigungsministerium betonte demgegenüber: "Unsere Bewerberlage ist nach wie vor konstant hoch. Aber es gibt Bereiche wie etwa Ärzte und IT-Spezialisten, wo die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt sehr stark ist", sagte eine Sprecherin des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur. "Diese bleiben auch in der Zukunft sehr herausfordernde Bereiche", fügte sie hinzu. Pro Jahr bewerben sich nach dpa-Informationen seit 2016 durchschnittlich 120.000 Menschen bei der Bundeswehr. Bei der Offizierslaufbahn treffen sogar 10.000 Bewerber auf 2.500 Stellen.
Bundeswehr soll weiter wachsen
Dass es zurzeit 25.000 offene Stellen bei der Bundeswehr gebe, wie die Zeitung weiter berichtete, bezeichnete die Sprecherin als normal. "Eine Organisation, die wächst, wird immer offene Stellen haben." Die Bundeswehr soll von derzeit 180.000 Soldatinnen und Soldaten bis 2025 auf 203.000 Soldaten anwachsen. In einer Ausbildung bei der Bundeswehr, die zwischen einem und sechs Jahren dauert, befinden sich derzeit 35.000 Menschen.
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Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels (SPD), will kommenden Dienstag seinen Jahresbericht 2018 vorlegen. Darin soll es auch um die Personallage der Bundeswehr gehen. "Die Wehrpflicht wurde ausgesetzt, ohne Konzept, wie man ansonsten den Personalbedarf deckt", zitierte ihn die Zeitung.
- Nachrichtenagentur dpa