"Alles andere wäre unverantwortlich" Bundeswehrverband fordert Anschaffung von Kampfdrohnen
Nach der Aufstockung der Bundeswehrtruppen in Afghanistan dringt der Bundeswehrverband nun auf die Anschaffung von Kampfdrohnen. Verbandschef Wüstner sagt, "alles andere wäre unverantwortlich".
Nach dem Kabinettsbeschluss zur Ausweitung der drei wichtigsten Auslandseinsätze der Truppe hat der Bundeswehrverband an die Bundestagsabgeordneten appelliert, sich der Beschaffung von bewaffnungsfähigen Drohnen nicht zu verweigern.
"Die Bundeswehr fährt seit Jahren massiv auf Verschleiß, auch der Schutz unserer Soldaten im Einsatz muss verbessert werden", sagte Verbandschef André Wüstner der "Welt". "Wer vor dem Hintergrund der schlechten Einsatzbereitschaftslage die Hand für neue Mandate hebt, darf sich einer erhöhten Finanzausstattung für die Bundeswehr ebenso wenig verweigern wie der Beschaffung von bewaffnungsfähigen Drohnen. Alles andere wäre unverantwortlich."
"Enorme Gefährdung"
Das scheidende Kabinett hatte am Mittwoch beschlossen, die Truppe in Afghanistan deutlich um 320 Soldaten und die im westafrikanischen Mali leicht um 100 Soldaten aufzustocken. Die Unterstützung für den Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) im Irak soll von der Kurdenregion im Norden auf das ganze Land ausgedehnt werden. Dafür sollen aber keine zusätzlichen Soldaten in das Krisenland geschickt werden. Das letzte Wort hat nun der Bundestag, ein Ja mit den Stimmen von Union und SPD gilt aber als sicher.
Mit Blick auf den Irak-Einsatz sprach Wüstner von einer enormen Gefährdung, "insbesondere weil westliche Streitkräfte für Terroristen in der Region Hochwertziele darstellen". Er fügte an: "Ohne ein politisch mit den Regional- und Großmächten abgestimmtes Konzept, insbesondere vor dem Hintergrund einer schwachen Regierung, ist jegliche militärische Unterstützung ziel- und zwecklos."
- dpa