Lage "dramatisch schlecht" Viele Waffensysteme der Bundeswehr kaum einsatzfähig
Laut einem Bundeswehr-Bericht sind viele Waffensysteme nur eingeschränkt einsatzbereit. Die Mängel betreffen sowohl Heer als auch Luftwaffe und Marine.
Viele Waffensysteme der Bundeswehr sind einem Medienbericht zufolge nur beschränkt einsatzbereit. Das geht aus einem neuen Bundeswehrbericht hervor, der dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt, und der am Mittwoch im Verteidigungsausschuss des Bundestags vorgestellt werden soll.
Demnach war im vergangenen Jahr nur rund jeder fünfte (13 von 58) Transporthubschraubern vom Typ NH90 einsatzbereit. Er ist in Notfällen ähnlich wie der Unterstützungshubschrauber Tiger Bestandteil der sogenannten Rettungskette, wie es in dem Bericht hieß. Auch von diesen seien nur 12 von 62 einsatzfähig.
Schwere Defizite gab es laut RND auch beim Transportflugzeug A400M. Bei einem Gesamtbestand von 15 Maschinen seien durchschnittlich nur drei einsatzbereit gewesen. Ähnlich stellte sich demnach die Lage beim Eurofighter dar: Von 128 Maschinen konnten durchschnittlich nur 39 genutzt werden.
Auch zu Wasser sah es dem Bericht zufolge nicht gut aus. Von 13 Fregatten standen im Schnitt fünf zur Verfügung, bei U-Booten der Klasse 212A war es eines von insgesamt sechs. Von den 244 Kampfpanzern vom Typ Leopard-2 standen im Schnitt 105 Panzer zur Verfügung.
Einsatzbereitschaft "dramatisch niedrig"
Wie das RND weiter berichtete, hat sich nach Einschätzung des Verteidigungsministeriums die Lage dennoch verbessert. So sei "die Anzahl der einsatzbereiten Waffensysteme in den letzten drei Jahren um ca. 550 gestiegen".
Anfang vergangener Woche hatte der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels beklagt, dass sich die Ausrüstung der Bundeswehr noch verschlechtert habe. Die Einsatzbereitschaft der Waffensysteme sei "dramatisch niedrig", die eingeleiteten Reformen müssten deutlich mehr Fahrt aufnehmen, sagte der SPD-Politiker bei der Vorlage seines Jahresberichts. Die Materiallage bleibe "dramatisch schlecht", an manchen Stellen sei sie noch schlechter geworden.
- dpa