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Laserwaffe "Talos": Hightech-Kanone der EU zerstört Raketen und Drohnen


Auch Deutschland soll profitieren
EU-Hightech-Waffe attackiert feindliche Drohnen

Von t-online, wan

Aktualisiert am 30.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine grafische Darstellung der Talos-Laserwaffe: Sie soll Drohnen und Raketen abschießen.Vergrößern des Bildes
Eine grafische Darstellung der "Talos"-Laserwaffe: Sie soll Drohnen und Raketen abschießen. (Quelle: EDA)

Mit dem "Talos"-Projekt will die EU einen Schritt in die Zukunft machen. Die Laser-Kanone soll Drohnen und Raketen abschießen.

Europa will mit einer neuartigen Waffe gegen Drohnen- und Raketenangriffe vorgehen. Ein Konsortium von Waffenherstellern hat jetzt das Forschungsprojekt "Talos" beendet – nach Angaben der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA) mit Erfolg. Es steht für "Tactical Advanced Laser Optical System" – auf deutsch "Taktisches Fortschrittliches Laseroptik System". Ein abschließender Test der bislang vorhandenen Komponenten und eine Vorführung gab es bereits Ende Mai, wie die EDA jetzt mitteilte.

Demnach sollen Hochleistungs-Laser schnell und effektiv Drohnen, Raketen und herannahende Artilleriegeschosse erfassen und neutralisieren können. Ein Vorteil des neuen "Talos"-Waffensystems soll auch sein, dass Kollateralschäden minimiert werden sollen. Derzeit kommt es in der Ukraine immer wieder zu Schäden an Häusern durch herabfallende Trümmer abgeschossener Raketen. Im Rahmen des Projekts wurden unterschiedliche Konzepte untersucht, ein Laser entwickelt und ein Plan erstellt, wie man weiter vorgehen möchte.

Zwei Geräte wurden bereits entwickelt: Ein Laserverstärker, der in einer Wellenlänge arbeitet, die sicher für das menschliche Auge ist, sowie ein Gerät, das die Laserstrahlen am Ziel zuverlässig zusammenführen soll.

Laserwaffe soll Verteidigungsfähigkeit in der EU erhöhen

"Die Ergebnisse des Projekts werden erheblich dazu beitragen, die Verteidigungsfähigkeiten der EU-Mitgliedstaaten bei kritischen Lasertechnologien zu verbessern", schreibt die Verteidigungsagentur auf ihrer Webseite. Zu den Nutznießern sollen neben Deutschland Frankreich, die Niederlande und Italien gehören.

Im vergangenen August hatte die Bundeswehr bereits im Rahmen eines Tests Drohnen mit einer Laserwaffe erfolgreich abgeschossen. Das hatten die beteiligten Rüstungsunternehmen MBDA und Rheinmetall mitgeteilt. Das Testsystem war auf einer Fregatte der deutschen Marine installiert. Künftig könnte eine solche Waffe aber auch an Land eingesetzt werden – man bereite "Laser-Systeme vor, die in verschiedenen Anwendungen zum Schutz der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz beitragen", erklärt Rheinmetall. Lesen Sie hier mehr über die Tests mit Laserwaffen bei der Bundeswehr

Vor kurzem erst wurde in den USA die Laserwaffe "H4" einsatzbereit. Die Kanone soll als Luftabwehr eingesetzt werden. Der "DE M-SHORAD", bekannt als H4, ist ein 10-Kilowatt-Laser, der vom Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungsunternehmen Raytheon Technologies nach US-Militärspezifikationen gebaut wurde. Sie ist recht kompakt gebaut und kann auf einem Pickup oder auf Militärfahrzeugen transportiert werden.

Auch Frankreich arbeitet an einer Laser-Waffe. Diese soll aber die eigenen Satelliten richten. "Wenn unsere Satelliten bedroht werden, wollen wir die unserer Gegner blenden", sagte 2019 die damalige Ministerin der Streitkräfte, Florence Parly.

Verwendete Quellen
  • eda.europe.eu: "EDA managed TALOS project successfully closed" (englisch)
  • thedefenspost: "EU Completes TALOS Surface-to-Air Laser Weapon Project" (englisch)
  • forces.net: "US Air Force takes delivery of new anti-drone H4 laser weapon" (englisch)
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