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Wirbel um Sohn von Christine Lambrecht: Ministerium weist Vorwürfe zurück


Mitflug in Regierungshubschrauber
Wirbel um Lambrecht-Sohn: Ministerium weist Vorwürfe zurück

Von afp, sje

Aktualisiert am 09.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Christine Lambrecht: Die Bundesverteidigungsministerin nahm ihren Sohn wohl zu einem Bataillon-Besuch in Schleswig-Holstein mit. Danach ging es in den Urlaub auf Sylt.Vergrößern des Bildes
Christine Lambrecht: Die Bundesverteidigungsministerin nahm ihren Sohn wohl zu einem Bataillon-Besuch in Schleswig-Holstein mit. Danach ging es in den Urlaub auf Sylt. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa)

Verteidigungsministerin Lambrecht habe ihren Sohn im Regierungshubschrauber in den Urlaub fliegen lassen, suggerierte ein Medienbericht. Das Ministerium dementiert: Mutter und Sohn seien zu einem Termin geflogen.

Das Bundesverteidigungsministerium hat einen Medienbericht über einen angeblich unzulässigen Mitflug des Sohnes von Ministerin Christine Lambrecht (SPD) in einem Regierungshubschrauber zurückgewiesen. Mitflug und eine Kostenerstattung hätten "in voller Übereinstimmung mit den Richtlinien für den Einsatz von Luftfahrzeugen der Flugbereitschaft" des Ministeriums stattgefunden, teilte ein Sprecher am Montag mit. Lambrecht habe die Kosten "gemäß der Richtlinie zu 100 Prozent übernommen".

Das Portal "Business Insider" hatte zuvor berichtet, der Sohn Lambrechts sei "mit einem Regierungshubschrauber in den Urlaub" mitgeflogen. Dabei wurde auf ein Foto vom Instagram-Konto des Sohns verwiesen, das ihn in einem Hubschrauber vor dem Verteidigungsministerium zeigen soll. Das Foto sei am 15. April, also Karfreitag, mit der Bildunterschrift "Happy Easter" ("Frohe Ostern") gepostet worden. Gleichzeitig wurde auf einen Osterurlaub Lambrechts auf Sylt verwiesen.

Ministerium dementiert Flug in den Urlaub

Das Ministerium bestätigte hingegen, dass es am 13. April, dem Mittwoch vor Ostern, "einen Mitflug eines Familienangehörigen" Lambrechts in einem Luftfahrzeug der Flugbereitschaft gab. Der Flug sei vom Dienstsitz in Berlin nach Schleswig-Holstein erfolgt, wo Lambrecht am selben Tag einen Teil des Bataillons Elektronische Kampfführung 911 aus Stadum besuchte. Auch "Business Insider" schreibt in dem Bericht, dass Lambrechts Sohn sie bereits zuvor zu Terminen begleitet habe.

Bericht rief heftige Kritik hervor

Der Medienbericht stieß auf große Aufmerksamkeit und rief in den Oppositionsparteien harsche Kritik an Lambrecht hervor. Die ehemalige Staatsministerin für Digitalisierung, CSU-Politikerin Dorothee Bär, bezeichnete den vermeintlichen Urlaubsflug als "unfassbar". Die CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig sprach auf Twitter von einem "Selbstbedienungsladen".

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Der CDU-Abgeordnete Thomas Jarzombek schrieb, ebenfalls auf Twitter: "Frau Lambrecht ist unhaltbar als Ministerin". Auch die Junge Union übte scharfe Kritik.

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AFD-Politiker Joachim Paul, auch Mitglied des Bundesvorstands der Partei, forderte den Rücktritt der Ministerin.

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Auch die Linke übte Kritik: "Kannst du dir nicht ausdenken", schreibt die Partei.

Das Verteidigungsministerium verweist auf die "Richtlinie für den Einsatz von Luftfahrzeugen der Flugbereitschaft BMVg zur Beförderung von Personen des politischen und parlamentarischen Bereichs". Demnach ist auch die Mitnahme "sonstiger Begleiter" möglich, wenn diese für ihren Mitflug "einen Betrag in Höhe des Normaltarifs der Deutschen Lufthansa (DLH-Economy-Klasse) an die Bundeswehr" entrichten.

Die am 8. April versandte Passagierliste habe den Namen des Familienangehörigen sowie die Kostenerstattung durch Lambrecht bereits "eindeutig vermerkt".

Verwendete Quellen
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