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Neuer Kanzler: Wie lebt es sich als Namensvetter von Olaf Scholz?


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Neuer Kanzler
Wie lebt es sich als Namensvetter von Olaf Scholz?


Aktualisiert am 08.12.2021Lesedauer: 3 Min.
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Olaf Scholz erhält die Ernennungsurkunde vom Bundespräsidenten. (Quelle: reuters)
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Der neue Bundeskanzler heißt Olaf Scholz – doch nicht nur er. Seine Namensvetter freuen sich nicht alle auf den Regierungswechsel. Und berichten schon jetzt von kuriosen Verwechslungen.

Mehr als zwei Monate musste das Land nach der Bundestagswahl warten, doch nun ist es so weit: Olaf Scholz ist offiziell der neue Bundeskanzler. Ein Amt, das sein Leben für immer verändern wird. Doch was erwarten die Menschen in diesem Land eigentlich von ihm?

t-online hat darüber mit drei Männern gesprochen, für die sich an diesem 8. Dezember ebenfalls etwas ändert, zumindest ein bisschen – sie sind jetzt Namensvetter des Bundeskanzlers. Einer bekommt schon E-Mails, die für den neuen Regierungschef gedacht sind. Aber der Reihe nach.

"Es wird sich nichts ändern"

Anruf beim ersten Olaf Scholz, dem Pessimisten, der in Nordrhein-Westfalen wohnt, seinen Wohnort aber lieber nicht veröffentlicht sehen will. "Es wird sich nichts ändern", gibt er sofort zu Protokoll. Es gebe jetzt "ein bisschen blinden Aktionismus" in der Corona-Krise. Aber sonst? Da wird nicht viel passieren mit dem Olaf Scholz, sagt Olaf Scholz. Verantwortlich dafür macht er vor allem die Dreierkonstellation aus SPD, FDP und Grünen, von der er nicht viel hält.

Den angehenden Kanzler findet er persönlich zu still. "Die Durchsetzungsfähigkeit, die er im Hinterzimmer hat, müsste er auch nach außen transportieren." So habe er es zwar geschafft, seine politischen Partner bei der Impfpflicht umzustimmen, aber "nach außen kommt er nicht so charismatisch rüber", kritisiert Scholz. "War er aber noch nie."

Dass der Namensvetter nun die Regierungsgeschäfte übernimmt, bringe ihm einiges an Sprüchen ein. "Ich werde immer gefragt, wo denn mein Sicherheitstrupp ist."

Scholz wählt Scholz

Nun gut, weiter geht's: Olaf Scholz Nummer zwei, der Optimist, aus Barnstorf im Kreis Diepholz in Niedersachsen. "Ah, der Kanzler kommt", begrüßen ihn Freunde und Kollegen jetzt. Der Angestellte der JVA Vechta blickt hoffnungsvoll auf die nächsten vier Jahre mit seinem Namensvetter an der Regierungsspitze: "Wenn er alles einhält, was er so versprochen hat, dann kann das was werden", sagt er.

Scholz outet sich als SPD-Freund, er hat seine Stimme bei der Bundestagswahl auch diesmal den Sozialdemokraten gegeben. Das lag auch am Namensvetter. "Er ist von den drei Kandidaten am sympathischsten rübergekommen", findet der 53-jährige Niedersachse.

Mails von "Omas gegen Rechts"

Scholz Nummer drei ist ein Jahr jünger. Er ist Angestellter in Niedersachsen und hat sowohl die kuriosesten Geschichten als auch die größten Sorgen.

Seit Jahren bekomme er Mails, die zunächst an den Hamburger Bürgermeister und später an den Bundesfinanzminister adressiert waren. "Ich habe mir damals schnell die E-Mail-Adresse gesichert. Das holt mich jetzt ein", berichtet er schmunzelnd.

Was schreiben die Leute denn so an den Kanzler? Mal wolle sich jemand wegen seiner nicht funktionierenden Bahncard beschweren, erzählt Scholz. Klar, das muss der Kanzler jetzt anpacken. Einmal hätten auch die "Omas gegen Rechts" ihr Anliegen vorgetragen. Und dann? "Ich antworte ab und zu, dass es nicht die gewünschte Person ist, die das jetzt liest. Dann hört es auch auf, aber es kommt immer wieder mal vor", erzählt der "falsche" Scholz. Ob der "echte Scholz" mehr zu sagen hätte?

Probleme anpacken und lösen

Politisch hat "der falsche Scholz" übrigens die klarsten Vorstellungen. Er will, "dass alles etwas sozialer wird und die aktuellen Probleme auch angepackt und gelöst werden". Dabei möchte er vor allem in den Bereichen Umwelt, Pandemie und Wirtschaft Fortschritte sehen. Da klingt er doch glatt wie der echte Scholz.

15 Mal steht der Name deutschlandweit noch im Telefonbuch, t-online hat sie nicht alle kontaktiert. Der Name Angela Merkel findet sich nach 16 Jahren Amtszeit kein einziges Mal mehr. Klar, er ist seltener. Aber ob es überhaupt noch eine Namensvetterin gibt? Sie könnte den Olaf Scholzes dieser Republik sicher einiges erzählen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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