"Leicht fällt mir dieser Schritt nicht" Martin Schulz wirbt für Ex-Rivalen Scholz als SPD-Chef
In der Debatte um den Parteivorsitz der SPD zieht Martin Schulz widerwillig seinen ehemaligen Konkurrenten Scholz in Betracht. Sein Argument: Der Vizekanzler ist für die Koalition.
Trotz deutlicher Meinungsverschiedenheiten in den vergangenen Jahren unterstützt der frühere SPD-Chef Martin Schulz die Kandidatur von Vizekanzler Olaf Scholz für den Parteivorsitz. Er komme "zu dem Schluss, dass ich bei allen Differenzen Olaf Scholz mehr vertraue als den anderen Bewerbern", sagte Schulz dem "Spiegel". "Und ich kann sagen, leicht fällt mir dieser Schritt nicht." Er wolle jedoch ein Duo wählen, das zum Koalitionsvertrag stehe und diese Haltung verträten nur Scholz und seine Partnerin Klara Geywitz.
"Ich rate von der Wahl von Kandidaten ab, die aus der Regierung aussteigen wollen", betonte Schulz. Die Gegenkandidaten von Scholz/Geywitz, der frühere NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans und die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken stehen der großen Koalition eher skeptisch gegenüber.
Scholz betonte, die Unterstützung von Schulz sei ihm wichtig. "Sie zeigt, dass wir trotz manch unterschiedlicher Sichtweisen zusammenstehen können in der SPD", sagte er dem "Spiegel".
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Die SPD-Mitglieder können vom 19. bis 29. November in einer Stichwahl über die neue Parteispitze abstimmen. Danach soll im Dezember ein Parteitag die Gewinner offiziell bestätigen und über die Fortsetzung der großen Koalition abstimmen.
- Nachrichtenagentur dpa