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Neue Verteidigungsministerin: AKK muss sich nicht mit Panzern auskennen


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Neue Verteidigungsministerin
Kramp-Karrenbauer muss sich nicht mit Panzern auskennen

  • Peter Schink
  • David Ruch
Pro & KontraVon Peter Schink, David Ruch

Aktualisiert am 17.07.2019Lesedauer: 1 Min.
Willkommenszeremonie für die neue Verteidigungsministerin: Annegret Kramp-Karrenbauer mit Vorgängerin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Berlin.Vergrößern des Bildes
Willkommenszeremonie für die neue Verteidigungsministerin: Annegret Kramp-Karrenbauer mit Vorgängerin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Berlin. (Quelle: Wolfgang Kumm/dpa)
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Die Neubesetzung im Verteidigungsministerium ist eine Überraschung. Aber ist es auch eine gute Entscheidung, Annegret Kramp-Karrenbauer das Ressort anzuvertrauen? Ein Pro & Kontra

Annegret Kramp-Karrenbauer ist neue Bundesverteidigungsministerin. Die CDU-Vorsitzende übernahm am Mittwoch das Ressort von ihrer Parteikollegin Ursula von der Leyen. Die Personalie gilt als Überraschung. Mit der Saarländerin an der Spitze des Ministeriums hatte wohl kaum jemand gerechnet. Aber ist es auch eine gute Entscheidung? Darüber streiten Politik-Redakteur David Ruch und der Stellvertretende Chefredakteur Peter Schink.

Pro
David Ruch
David Ruch

Sie muss das Innenleben eines Leopard-2-Panzers nicht kennen

Das Netz ist in Aufruhr. Annegret Kramp-Karrenbauer ist neue Verteidigungsministerin? Was versteht die CDU-Chefin denn von der Bundeswehr? Viele zweifeln an der fachlichen Qualifikation der 56-Jährigen. Tenor: Dann kann ein Autoschlosser wohl auch Gefäßchirurg.

Kramp-Karrenbauer schon jetzt als Ministerin abzuschreiben, ist falsch. Fachwissen allein macht aus einem Minister keinen guten Minister. Hinderten die landwirtschaftliche Lehre oder das Jura-Studium Helmut Kohl daran, der bedeutende Politiker zu werden, der er später war?

Sie bringt elf Jahre Erfahrung als Ministerin im Saarland mit, war mal für Inneres, mal für Familien, mal für Arbeit zuständig – von sieben Jahren als Ministerpräsidentin ganz zu schweigen.

Kramp-Karrenbauer muss das Innenleben eines Leopard-2-Panzers nicht kennen. Aber man wird sie danach beurteilen, wie sie die eklatanten Probleme der Bundeswehr – von kaputten Hubschraubern bis zum "Gorch Fock"-Desaster – in den Griff bekommt, wie zugänglich sie sich für Expertise zeigt, wie sie oft beklagte Entfremdung in der Truppe von der Führung zu überwinden versucht.

Das schwierige Umfeld, in das sich die CDU-Chefin begibt, bietet ihr eine einmalige Chance. Nun kann sie zeigen, ob sie auch Kanzlerin kann.

Kontra
Peter Schink
Peter Schinkstellvertretender Chefredakteur

Kramp-Karrenbauers Wechsel macht sie unglaubwürdig

Will die Kanzlerin, dass die Probleme bei der Bundeswehr endlich gelöst werden? Oder geht es um Postengeschacher? Vier Gründe, weshalb AKK keine gute Wahl als Ministerin ist.

1. Noch vor Kurzem hat AKK gesagt, sie wolle CDU-Vorsitzende sein und nicht ins Kabinett eintreten. Der abrupte Wechsel macht sie unglaubwürdig. Dabei ist Glaubwürdigkeit von Politikern ihr wichtigstes Gut – bei Wählern und auch bei der Führung eines Ministeriums.

2. Mit der Ernennung von Annegret Kramp-Karrenbauer gibt die Bundeskanzlerin den Soldaten das Signal, dass ihre Belange nicht im Mindesten interessieren. Der Truppe wird vermittelt, dass es egal ist, wer das Ministerium leitet. Das motiviert keinen Soldaten, der in Mali oder Afghanistan sein Leben für seinen Job riskiert. Dabei wäre Motivation für die strapazierte Truppe dringend nötig.

3. Tornados, Hubschrauber und Panzer sind nicht einsatzbereit, es mangelt an Nachwuchs, die Truppe ist schlecht ausgestattet für den Cyberkrieg. Die Bundeswehr braucht jemanden, der hier endlich durchgreift. Das Ministerium hat dabei ein Problem: Die Hierarchie hat immer verhindert, dass Minister handlungsfähig durchgreifen können. Das Ministerium braucht dringend jemanden, der es mit Insiderwissen führen kann.

4. Unter allen Ministerien gilt das Verteidigungsministerium deshalb als das undankbarste. Die Chance hier zu scheitern, ist groß. Kramp-Karrenbauers Beliebtheitswert wird deshalb weiter sinken. Der Posten taugt nicht dafür, am Ende als Kanzlerin daraus hervorzugehen.

Macht Annegret Kramp-Karrenbauer mit dem Wechsel ins Verteidigungsministerium einen Fehler? Sagen Sie es uns!

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Welche Meinung zum Thema haben Sie? Schreiben Sie eine E-Mail an Lesermeinung@stroeer.de

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